Sonntag, 20. Dezember 2009
15. I'll be home for christmas- you can plan on me.
irlandanne, 17:06h
Die Zeit rast und Weihnachten steht vor der Tür. Hier kommt also der letzte Blogg vor Weihnachten. Die meisten von euch werde ich ja auch Weihnachten sehen- ich freue mich schon riesig.

Die letzte Woche verlief seit langem wieder etwas entspannter. Es gab viel zu tun, wie meistens, dennoch blieb der große Stress aus. Für den Deutsch Klub am Donnerstag bereitete ich diesmal etwas Besonderes vor. Viele von euch kennen sicherlich Jeopardy, daran angelehnt entwarf ich ein Quiz zum Thema Weihnachten. Ich basierte es auf dem Programm PowerPoint und stattete es mit vielen Hyperlinks aus, so dass es den Anschein eines richtigen Quiz‘ hatte. Die Kategorien waren folgende: Geschenke, Weihnachtsbaum, Essen, Weihnachtsgeschichte und Bunt Gemischtes. So gab es Fragen von „Was wird in Irland zu Weihnachten gegessen?“ über „Wann stellen die Deutschen ihren Weihnachtsbaum auf?“ bis hin zu „Wann werden die Kerzen auf einem Adventskranz angezündet?“. Das ganze unterlegte ich mit der Jeopardy Musik (Seit dem habe ich einen Ohrwurm). Da das Quiz im Deutsch Klub gut verlief und es Tina sehr gut gefiel habe ich es inzwischen auch im 5. und im 3. Jahr durchgeführt. Morgen steht noch das 6. Jahr an. Vielleicht mache ich dafür die Fragen noch etwas schwerer.

jeopardy (mid, 1 KB)
Am Donnerstagabend stand das Weihnachtsspiel der Grundschule von James, Henry und Ellie-May an. Dafür holte ich Siobhan (eine Schülerin der Schule, die Tina’s Kinder sittet) ab und wir fuhren zu Tina. Dort herrschte wie meistens Chaos, Kostüme mussten noch schnell gebügelt, genäht und wieder repariert werden. Wir schafften es aber dennoch noch pünktlich. Zunächst spielten die ganz Kleinen (3-6) ein selbst geschriebenes Stück über die Weihnachtsgeschichte. Ellie spielte Maria. Es war zum Schießen. Kleine Kinder, die völlig planlos auf der Bühne stehen, mitten im Spiel wie wild ihren Eltern winken und vergessen von der Bühne zu gehen. Weitere Programm Punkte waren „Schneewittchen“, „Jack und die Bohnenranke“ „The Christmas Carol von Charles Dickens“, eine „Tin Whistle Aufführung“ und „Irish Dancing“. Es war ein volles Programm und dauerte eine ganze Weile. Am schärfsten war James Auftritt als Gans. Sein Kostüm aus Federboas und orangen Kniestrümpfen sah klasse aus. Sein Text, der sich immer wieder wiederholte lautete: „I am a golden goose, I lay a golden egg. It’s really very easy, I just lift up my leg. Here.” So zauberte er bestimmt 6 goldene Eier hervor und Jacks Familie wurde reich. Ein Spaß.
Heute ist schon wieder Sonntag und ich freue mich schon darauf am Mittwoch nach Hause zu fliegen. Heute Abend steht noch der Carol Service an (Weihnachtslieder in der Kirche) und morgen Abend gibt es die Weihnachtsfeier des Kollegiums. Leider gibt es hier keinen Schnee, ich bin sehr neidisch auf die, die gerade in Deutschland den Schnee genießen können.
Bis bald und Frohe Weihnachten!
Anne
P.S. Das ist die Weihnachtskarte von Oskar.
„To Anne
Have an egg-cellent Christmas!
Love from
The Nesirkys”


Die letzte Woche verlief seit langem wieder etwas entspannter. Es gab viel zu tun, wie meistens, dennoch blieb der große Stress aus. Für den Deutsch Klub am Donnerstag bereitete ich diesmal etwas Besonderes vor. Viele von euch kennen sicherlich Jeopardy, daran angelehnt entwarf ich ein Quiz zum Thema Weihnachten. Ich basierte es auf dem Programm PowerPoint und stattete es mit vielen Hyperlinks aus, so dass es den Anschein eines richtigen Quiz‘ hatte. Die Kategorien waren folgende: Geschenke, Weihnachtsbaum, Essen, Weihnachtsgeschichte und Bunt Gemischtes. So gab es Fragen von „Was wird in Irland zu Weihnachten gegessen?“ über „Wann stellen die Deutschen ihren Weihnachtsbaum auf?“ bis hin zu „Wann werden die Kerzen auf einem Adventskranz angezündet?“. Das ganze unterlegte ich mit der Jeopardy Musik (Seit dem habe ich einen Ohrwurm). Da das Quiz im Deutsch Klub gut verlief und es Tina sehr gut gefiel habe ich es inzwischen auch im 5. und im 3. Jahr durchgeführt. Morgen steht noch das 6. Jahr an. Vielleicht mache ich dafür die Fragen noch etwas schwerer.

jeopardy (mid, 1 KB)
Am Donnerstagabend stand das Weihnachtsspiel der Grundschule von James, Henry und Ellie-May an. Dafür holte ich Siobhan (eine Schülerin der Schule, die Tina’s Kinder sittet) ab und wir fuhren zu Tina. Dort herrschte wie meistens Chaos, Kostüme mussten noch schnell gebügelt, genäht und wieder repariert werden. Wir schafften es aber dennoch noch pünktlich. Zunächst spielten die ganz Kleinen (3-6) ein selbst geschriebenes Stück über die Weihnachtsgeschichte. Ellie spielte Maria. Es war zum Schießen. Kleine Kinder, die völlig planlos auf der Bühne stehen, mitten im Spiel wie wild ihren Eltern winken und vergessen von der Bühne zu gehen. Weitere Programm Punkte waren „Schneewittchen“, „Jack und die Bohnenranke“ „The Christmas Carol von Charles Dickens“, eine „Tin Whistle Aufführung“ und „Irish Dancing“. Es war ein volles Programm und dauerte eine ganze Weile. Am schärfsten war James Auftritt als Gans. Sein Kostüm aus Federboas und orangen Kniestrümpfen sah klasse aus. Sein Text, der sich immer wieder wiederholte lautete: „I am a golden goose, I lay a golden egg. It’s really very easy, I just lift up my leg. Here.” So zauberte er bestimmt 6 goldene Eier hervor und Jacks Familie wurde reich. Ein Spaß.
Heute ist schon wieder Sonntag und ich freue mich schon darauf am Mittwoch nach Hause zu fliegen. Heute Abend steht noch der Carol Service an (Weihnachtslieder in der Kirche) und morgen Abend gibt es die Weihnachtsfeier des Kollegiums. Leider gibt es hier keinen Schnee, ich bin sehr neidisch auf die, die gerade in Deutschland den Schnee genießen können.
Bis bald und Frohe Weihnachten!
Anne
P.S. Das ist die Weihnachtskarte von Oskar.
„To Anne
Have an egg-cellent Christmas!
Love from
The Nesirkys”

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Samstag, 12. Dezember 2009
14. Die Präsidentin und ein spontanter Umzug
irlandanne, 16:28h
Ihr Lieben,
ich habe es nicht geschafft in der letzten Woche einen neuen Eintrag zu verfassen, ich hoffe, dass ich es jetzt schaffe, alles aufzuholen.
Die Woche nachdem dem Wochenende in Mayo verflog wieder wie im Flug. Die Schule war hektisch ohne Ende, da zum Einen eine große Englisch Schulinspektion und zum anderen der Besuch der Präsidentin anstatt. Zum anderen starb unerwartet eine gute Freundin Tinas, was die Woche auch nicht einfacher machte.
Bei Schulinspektion kommt ein Inspektor des Bildungsministeriums für zwei Tage in die Schule, kann jeden Unterricht besuchen, den er will und hat Einsicht in alle Jahrespläne, Arbeitsblätter, Hausaufgaben, usw. Somit hatte jeder Englisch Lehrer alle Hände voll damit zu tun, Ordner zu aktualisieren und Unterrichtsstunden vorzubereiten. So auch Tina. Damit dann auch ich. Auch wenn ich eigentlich gar nicht für Englisch zuständig bin. Der Unterrichtsbesuch in Tinas Stunde lief sehr gut ab (ich wurde kurzfristig als generelle Assistentin eingestellt) und bekam ein gutes Feedback. Das generelle Feedback über die Schule war bis auf kleine Dinge sehr gut. Achja, die Berichte sinn öffentlich im Internet einsehbar und Eltern entscheiden nach diesen Berichten, auf welche Schule sie ihre Kinder schicken. Ihr erahnt sicherlich die Bedeutung dieser Inspektion.
Im Deutschklub der letzten Woche behandelte ich das Thema Nikolaus. Die Schüler waren ziemlich begeistert von dieser Tradition. Zum Ende hin versuchte ich die Schüler dazu zu bewegen Schneesterne aus Papier zu basteln. Leider musste ich dabei feststellen, dass Basteln in Irland überhaupt keine Bedeutung zugemessen wird. Die meisten Schüler können nicht mit einer Schere, geschweige denn mit einfachen Bastelanleitungen umgehen. Erschreckend. Dementsprechend chaotisch lief der Klub ab.

Das Wochenende wurde von Umzugsplänen geprägt. Sarah und ich beschlossen auf Grund von Reibereien mit Neil, eine neue Unterkunft zu suchen. Am Samstag hatten wir einen Besichtigungstermin mit einem der örtlichen Makler. Sarah und ich einigten uns ziemlich schnell, dass dieses Haus unseren Vorstellungen genügte und vollbrachten den unangenehmen Schritt unserem alten Vermieter Neil zu kündigen. Dieser ist seit dem sehr unangenehm und wir hatten ein sehr komisches Gespräch mit ihm und seiner kratzbürstigen Verlobten. Inzwischen macht er Stress, dass der Ofen nicht sauber genug ist (ich habe ernsthaft mein Bestes gegeben) und ich bin einfach froh, wenn wir nächste Woche die Stromrechnung auseinander rechnen, die Kaution zurück bekommen und den Schlüssel abgeben können. Bis dahin sind es leider noch ein paar Tage, aber auch das wird alles gut werden.
Nun zum neuen Haus. Ich war zunächst etwas skeptisch, ob das Haus genauso schön ist, wie das alte, aber nach dem gestrigen Umzug muss ich meine Meinung revidieren und sagen, dass es ganz wunderbar hier ist. Im Erdgeschoß gibt es ein Wohnzimmer mit Kamin (heute Abend mache ich ein Feuer), eine Toilette und eine riesen Küche. In der Küche hallt es zurzeit noch etwas, ich muss mal sehen, wie ich das ändern kann. Im ersten Stock gibt es zum Einen Sarahs Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad, ein großes Badezimmer für mich, mein Zimmer und noch ein drittes, kleines Schlafzimmer. Wir könnten also entweder den Raum noch untervermieten oder Besuch empfangen.






Am Montag war dann der große Tag in der Schule. President Mary Mc Aleese kam zu Besuch. Die Schule war in heller Aufregung. Alles war genau durchgeplant. 13.00h Ankunft 13.02h Signing the Golden School book, 13.05h German Room usw.

Wir standen alle ziemlich aufgeregt in unserem Deutsch Raum und warten auf die Präsidentin. Und dann kam sie. Mit 3 Bodyguards, ihrem Ehemann und einem Armee Offizier. Zunächst wurde sie von verschiedenen Schülern in unterschiedlichen Sprachen begrüßt. Englisch, Irisch, Deutsch, Französisch, Littauisch, Ungarisch und Polnisch. Die Präsidentin antwortet in jeder Sprache mit Danke. Bei den Sprachen, bei denen sie das Wort für Danke nicht wusste, lies sie sich dieses Beibringen. Weiter ging es zur nächsten Station des Raumes- der Berliner Mauer. Hier traf sie zunächst auf James, der ihr zu ihrer und Frau Merkels Arbeit zur Völkerverständigung gratulierte Anschließend durfte sie die symbolische Dominiostein Mauer einreißen. Als nächstes sprach Steven- er hatte mit zwei weiteren Schülern ein Stück der Mauer rekonstruiert. Die Mauer sieht ganz fantastisch aus. Mary Mc Aleese erzählte darauf hin, dass ihr Ehemann im Jahr 1990, also kurz nach dem Mauerfall, den Berlin Marathon durch West und Ost Berlin gelaufen ist. Als drittes sprach Franky Nesirky (ich gebe ihrem Bruder Oskar Deutschunterricht). Sie erzählte von ihrem Onkel Martin Nesirky, der der erste Reporter war, der vom Mauerfall berichtete. Ihre Familie war im zweiten Weltkrieg aus Berlin vertrieben worden und nach Irland ausgewandert. Ihr Onkel aber, kehrte als Reporter zurück nach Berlin. Heute ist er international erfolgreich.



Die dritte Station im Deutsch Raum war der Weihnachtsmarkt. Die Schüler stellten hier Glühwein, Plätzchen und Weihnachtskarten vor. Mary Mc Aleese durfte dort die Tür des 7. Dezembers des Adventskalender öffnen und bekam eine Schokolade. Bei dem Weihnachtsmarkt stellten die Schüler mich auch als ihre deutsche Assistentin vor. Mary Mc Aleese und ihr Mann kamen daraufhin zu mir herüber, grüßten mich und schüttelten mir die Hand.

Anschließend, nach einer Tanz- und Gesangaufführung, hielt die Präsidentin eine sehr gute und ermutigende Rede und verließ nach einer Stunde Aufenthalts an Our Lady’s wieder die Schule.
Am darauffolgenden Dienstag gab es einen irischen Feiertag. Der 8. Dezember ist als größter Einkaufstag der Bauern bekannt und an diesem Tag werden außerdem die Weihnachtsbäume in den irischen Haushalten aufgestellt. An diesem Tag fragte mich Tina aus zwei Gründen, ob ich mit nach Limerick fahren möchte. Zum einen, um mich aus dem Haus rauszubekommen (sie wusste, dass ich mich nicht mehr sehr wohl dort fühlte) und zum anderen, damit ich auf ihre Kinder aufpassen konnte. Wir verbrachten einen schönen Tag in Limerick und ich hatte viel Spaß mit James, Henry und Ellie-May. Tina traf sich mit einer alten, kranken Freundin und in dieser Zeit brachte ich die Kinder in Kino. Wir sahen Fantastic Mr. Fox von Roddy Doyle.
Der Rest der Woche verlief zum Glück etwas ruhiger. Gestern sind wird dann umgezogen und heute habe ich außer ein wenig Nachhilfe geben und Tina beim Basteln von Kostümen zu helfen endlich mal nicht vor.
So langsam kommt sogar bei mir Weihnachtsstimmung auf und morgen wird der Weihnachtsbaum aufgestellt.
Viele Grüße aus dem schönen Irland,
Anne
P.S. Entschuldigt die schlechte Qualität der letzen Bilder- meine Kamera macht schon wieder Mucken. Der selbe Fehler, der schon dreimal repariert wurde.
P.P.S. Helen, wenn du das liest- ich brauch ne eMail Adresse oder so, um die zu antworten. :)
ich habe es nicht geschafft in der letzten Woche einen neuen Eintrag zu verfassen, ich hoffe, dass ich es jetzt schaffe, alles aufzuholen.
Die Woche nachdem dem Wochenende in Mayo verflog wieder wie im Flug. Die Schule war hektisch ohne Ende, da zum Einen eine große Englisch Schulinspektion und zum anderen der Besuch der Präsidentin anstatt. Zum anderen starb unerwartet eine gute Freundin Tinas, was die Woche auch nicht einfacher machte.
Bei Schulinspektion kommt ein Inspektor des Bildungsministeriums für zwei Tage in die Schule, kann jeden Unterricht besuchen, den er will und hat Einsicht in alle Jahrespläne, Arbeitsblätter, Hausaufgaben, usw. Somit hatte jeder Englisch Lehrer alle Hände voll damit zu tun, Ordner zu aktualisieren und Unterrichtsstunden vorzubereiten. So auch Tina. Damit dann auch ich. Auch wenn ich eigentlich gar nicht für Englisch zuständig bin. Der Unterrichtsbesuch in Tinas Stunde lief sehr gut ab (ich wurde kurzfristig als generelle Assistentin eingestellt) und bekam ein gutes Feedback. Das generelle Feedback über die Schule war bis auf kleine Dinge sehr gut. Achja, die Berichte sinn öffentlich im Internet einsehbar und Eltern entscheiden nach diesen Berichten, auf welche Schule sie ihre Kinder schicken. Ihr erahnt sicherlich die Bedeutung dieser Inspektion.
Im Deutschklub der letzten Woche behandelte ich das Thema Nikolaus. Die Schüler waren ziemlich begeistert von dieser Tradition. Zum Ende hin versuchte ich die Schüler dazu zu bewegen Schneesterne aus Papier zu basteln. Leider musste ich dabei feststellen, dass Basteln in Irland überhaupt keine Bedeutung zugemessen wird. Die meisten Schüler können nicht mit einer Schere, geschweige denn mit einfachen Bastelanleitungen umgehen. Erschreckend. Dementsprechend chaotisch lief der Klub ab.

Das Wochenende wurde von Umzugsplänen geprägt. Sarah und ich beschlossen auf Grund von Reibereien mit Neil, eine neue Unterkunft zu suchen. Am Samstag hatten wir einen Besichtigungstermin mit einem der örtlichen Makler. Sarah und ich einigten uns ziemlich schnell, dass dieses Haus unseren Vorstellungen genügte und vollbrachten den unangenehmen Schritt unserem alten Vermieter Neil zu kündigen. Dieser ist seit dem sehr unangenehm und wir hatten ein sehr komisches Gespräch mit ihm und seiner kratzbürstigen Verlobten. Inzwischen macht er Stress, dass der Ofen nicht sauber genug ist (ich habe ernsthaft mein Bestes gegeben) und ich bin einfach froh, wenn wir nächste Woche die Stromrechnung auseinander rechnen, die Kaution zurück bekommen und den Schlüssel abgeben können. Bis dahin sind es leider noch ein paar Tage, aber auch das wird alles gut werden.
Nun zum neuen Haus. Ich war zunächst etwas skeptisch, ob das Haus genauso schön ist, wie das alte, aber nach dem gestrigen Umzug muss ich meine Meinung revidieren und sagen, dass es ganz wunderbar hier ist. Im Erdgeschoß gibt es ein Wohnzimmer mit Kamin (heute Abend mache ich ein Feuer), eine Toilette und eine riesen Küche. In der Küche hallt es zurzeit noch etwas, ich muss mal sehen, wie ich das ändern kann. Im ersten Stock gibt es zum Einen Sarahs Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad, ein großes Badezimmer für mich, mein Zimmer und noch ein drittes, kleines Schlafzimmer. Wir könnten also entweder den Raum noch untervermieten oder Besuch empfangen.






Am Montag war dann der große Tag in der Schule. President Mary Mc Aleese kam zu Besuch. Die Schule war in heller Aufregung. Alles war genau durchgeplant. 13.00h Ankunft 13.02h Signing the Golden School book, 13.05h German Room usw.

Wir standen alle ziemlich aufgeregt in unserem Deutsch Raum und warten auf die Präsidentin. Und dann kam sie. Mit 3 Bodyguards, ihrem Ehemann und einem Armee Offizier. Zunächst wurde sie von verschiedenen Schülern in unterschiedlichen Sprachen begrüßt. Englisch, Irisch, Deutsch, Französisch, Littauisch, Ungarisch und Polnisch. Die Präsidentin antwortet in jeder Sprache mit Danke. Bei den Sprachen, bei denen sie das Wort für Danke nicht wusste, lies sie sich dieses Beibringen. Weiter ging es zur nächsten Station des Raumes- der Berliner Mauer. Hier traf sie zunächst auf James, der ihr zu ihrer und Frau Merkels Arbeit zur Völkerverständigung gratulierte Anschließend durfte sie die symbolische Dominiostein Mauer einreißen. Als nächstes sprach Steven- er hatte mit zwei weiteren Schülern ein Stück der Mauer rekonstruiert. Die Mauer sieht ganz fantastisch aus. Mary Mc Aleese erzählte darauf hin, dass ihr Ehemann im Jahr 1990, also kurz nach dem Mauerfall, den Berlin Marathon durch West und Ost Berlin gelaufen ist. Als drittes sprach Franky Nesirky (ich gebe ihrem Bruder Oskar Deutschunterricht). Sie erzählte von ihrem Onkel Martin Nesirky, der der erste Reporter war, der vom Mauerfall berichtete. Ihre Familie war im zweiten Weltkrieg aus Berlin vertrieben worden und nach Irland ausgewandert. Ihr Onkel aber, kehrte als Reporter zurück nach Berlin. Heute ist er international erfolgreich.



Die dritte Station im Deutsch Raum war der Weihnachtsmarkt. Die Schüler stellten hier Glühwein, Plätzchen und Weihnachtskarten vor. Mary Mc Aleese durfte dort die Tür des 7. Dezembers des Adventskalender öffnen und bekam eine Schokolade. Bei dem Weihnachtsmarkt stellten die Schüler mich auch als ihre deutsche Assistentin vor. Mary Mc Aleese und ihr Mann kamen daraufhin zu mir herüber, grüßten mich und schüttelten mir die Hand.

Anschließend, nach einer Tanz- und Gesangaufführung, hielt die Präsidentin eine sehr gute und ermutigende Rede und verließ nach einer Stunde Aufenthalts an Our Lady’s wieder die Schule.
Am darauffolgenden Dienstag gab es einen irischen Feiertag. Der 8. Dezember ist als größter Einkaufstag der Bauern bekannt und an diesem Tag werden außerdem die Weihnachtsbäume in den irischen Haushalten aufgestellt. An diesem Tag fragte mich Tina aus zwei Gründen, ob ich mit nach Limerick fahren möchte. Zum einen, um mich aus dem Haus rauszubekommen (sie wusste, dass ich mich nicht mehr sehr wohl dort fühlte) und zum anderen, damit ich auf ihre Kinder aufpassen konnte. Wir verbrachten einen schönen Tag in Limerick und ich hatte viel Spaß mit James, Henry und Ellie-May. Tina traf sich mit einer alten, kranken Freundin und in dieser Zeit brachte ich die Kinder in Kino. Wir sahen Fantastic Mr. Fox von Roddy Doyle.
Der Rest der Woche verlief zum Glück etwas ruhiger. Gestern sind wird dann umgezogen und heute habe ich außer ein wenig Nachhilfe geben und Tina beim Basteln von Kostümen zu helfen endlich mal nicht vor.
So langsam kommt sogar bei mir Weihnachtsstimmung auf und morgen wird der Weihnachtsbaum aufgestellt.
Viele Grüße aus dem schönen Irland,
Anne
P.S. Entschuldigt die schlechte Qualität der letzen Bilder- meine Kamera macht schon wieder Mucken. Der selbe Fehler, der schon dreimal repariert wurde.
P.P.S. Helen, wenn du das liest- ich brauch ne eMail Adresse oder so, um die zu antworten. :)
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Montag, 16. November 2009
11. Musical und Debattieren
irlandanne, 11:48h
Eine sehr anstrengende Woche ist gestern zu Ende gegangen. Ich werde mir Mühe geben, diese zusammenzufassen.
Letzten Sonntag bin ich mit Sarah nach Limerick zum Einkaufen gefahren. Ja, man muss hier mindestens eine Stunde mit dem Auto fahren, um zu guten Geschäften zu kommen. Ich habe dort begonnen Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Ich weiß, ich bin früh dran.
Am Montag bin ich trotz meines freien Tages in der Schule gewesen. Zuvor erledigte ich jedoch den Einkauf für das anstehende Backen. Es erinnerte mich sehr an meine Tätigkeit bei Ruf. 8kg Butter in einen Wagen zu legen ist immer ein Vergnügen. In der Schule angekommen traf ich mich mit Tina begann die Deutsch Debatte vorzubereiten.
Vielleicht sollte ich zunächst erklären, was es mit dem Debattier Wettbewerb auf sich hat. Das Goethe Institut, mit Sitz in Dublin, veranstaltet jedes Jahr einen Debattier Wettbewerb. Anmelden kann sich jede Schule. Es ist ein KO Verfahren mit dem Finale im März. In der ersten Runde treten wir gegen eine Jungenschule, das CBS, in Thurles an. Unsere Schüler wollen unbedingt gewinnen, da das CBS unsere Schule immer im Hurling schlägt. Das Thema lautet: „Das Übergangsjahr ist Zeitverschwendung“. Wir müssen diese These gegen unserer Überzeugung unterstützen. Aber was tut man nicht alles für einen Wettbewerb?
http://www.goethe.de/ins/ie/dub/lhr/de4793803.htm
Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Schüler hier in Irland nicht denken können. Alles wird für sie übernommen. Demnach können die Schüler auch keine Informationsrecherche betreiben, geschweige denn Argumente für eine Rede zusammenstellen. Das blieb dann alles an Tina und mir hängen, was zahlreiche Überstunden diese Woche zur Folge hatte.
Inzwischen laufen die Reden sogar so gut, dass wir Angst haben zu gewinnen, denn dann müssten wir uns ja für die nächste Runde wieder so viel Arbeit machen.
Zurück zum Wochenbeginn. Der Dienstag und der Mittwoch liefen bis auf zusätzliche Stunden alle gut. Am Mittwoch knallten Tina und ich ein wenig auf Grund von Überarbeitung zusammen, auch das ist vergessen und vorbei.
Mittwochabend gab ich meine erste Unterrichtsstunde für Oscar. Oscar ist der Bruder zweier Schüler von mir und möchte unbedingt Deutsch lernen. Er ist acht Jahr alt und wird auf Grund von Krankheiten komplett zu Hause unterrichtet. Da aber alle in seiner Familie Deutsch sprechen (sie haben Deutsche Verwandte), möchte er unbedingt mithalten können. So komme ich als seine zweite Lehrerin ins Spiel. Ich bin gespannt, wie das funktionieren wird, in den nächsten Wochen.
Donnerstagmorgen ging dann das Backen für das Musical los. Von neun Uhr morgens an, bis nachmittags buken wir Scones, Queen Cakes, Apple Tarte und Nussecken. Bis auf eine sehr nervöse Hauswirtschaftslehrerin lief alles gut. Abends trafen wir uns wieder in der Schule, um das Essen zu verteilen und zu spülen. Gegen halb Elf waren wir fertig und ich lies mich von Aisling und Sarah übereden, noch zu Polly’s zu gehen. Es war ganz nett. Die Polizisten hatten gerade ihre Stationen für das nächste Jahr erfahren und feierten ausgelassen.

Am Freitagmorgen wurde zunächst gebacken. Um elf Uhr jedoch machten wir eine Pause, um das Musical anzusehen. Es war unglaublich, wie viele von unseren Schülern so gut singen können. Wiederrum war ich von der Disziplin der Schule erstaunt. Zum Beispiel, als das Musical zu Ende war, wurde Stufe für Stufe aufgerufen, die die Halle verlassen durften.
Nachmittags wurde wieder, wie die anderen Tage auch, für die Debatte geübt. Anschließend düste ich kurz nach Hause. Nach einer kurzen Pause begab ich mich auf den Weg nach Thurles, zu einer meiner Nachhilfeschülerinnen: Yvonne. Sie verzweifelt sehr an den Fällen, was ich gut nachvollziehen kann. Später ging es dann wieder in die Schule um für das Musical zu helfen.
Am Samstag fuhren Tina und ich schon um sieben Uhr zu der Konferenz der Gesellschaft der Deutschlehrer nach Dublin. Sie fand im Trinity College statt. Das war alles ziemlich interessant und eine unserer Schülerinnen bekam sogar einen Preis überreicht. Lorraine schrieb einen Artikel über ihre Erfahrungen mit dem Deutsch Unterricht in der Grundschule. Selbst unsere Schulleiterin machte sich auf den weiten Weg nach Dublin, um bei der Preisverleihung dabei zu sein. Nachdem ich Abends um acht endlich zu Hause angekommen war, viel ich nur noch ins Bett.

Gestern war dann schon wieder der Debattierwettbewerb an der Reihe. Wir trafen uns von zehn bis eins in der Schule. So langsam kann ich alle Reden mitsprechen.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen: Es war eine anstrengende Woche, die aber auch durchaus ihre guten Seiten hatte. Zurzeit regnet es hier entweder oder es friert- merkwürdiges Wetter. Die Nachhilfe ist gut angelaufen, aber vier Nachhilfeschüler pro Woche reichen jetzt auch dicke. Bei dem Geld, was die mir zahlen muss ich mich ja auch ziemlich anstrengen und mich gut vorbereiten. Dienstag findet die Debatte statt und Mittwoch kommt dann schon Timo angereist. Ich kann also sagen: Ein Ereignis jagt das nächste.
In diesem Sinne-
bis bald,
Anne
P.S. Hier noch der Mid Term Newsletter. Ihr findet mich dort auch.
midtermnewsletter (pdf, 1,101 KB)
Letzten Sonntag bin ich mit Sarah nach Limerick zum Einkaufen gefahren. Ja, man muss hier mindestens eine Stunde mit dem Auto fahren, um zu guten Geschäften zu kommen. Ich habe dort begonnen Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Ich weiß, ich bin früh dran.
Am Montag bin ich trotz meines freien Tages in der Schule gewesen. Zuvor erledigte ich jedoch den Einkauf für das anstehende Backen. Es erinnerte mich sehr an meine Tätigkeit bei Ruf. 8kg Butter in einen Wagen zu legen ist immer ein Vergnügen. In der Schule angekommen traf ich mich mit Tina begann die Deutsch Debatte vorzubereiten.
Vielleicht sollte ich zunächst erklären, was es mit dem Debattier Wettbewerb auf sich hat. Das Goethe Institut, mit Sitz in Dublin, veranstaltet jedes Jahr einen Debattier Wettbewerb. Anmelden kann sich jede Schule. Es ist ein KO Verfahren mit dem Finale im März. In der ersten Runde treten wir gegen eine Jungenschule, das CBS, in Thurles an. Unsere Schüler wollen unbedingt gewinnen, da das CBS unsere Schule immer im Hurling schlägt. Das Thema lautet: „Das Übergangsjahr ist Zeitverschwendung“. Wir müssen diese These gegen unserer Überzeugung unterstützen. Aber was tut man nicht alles für einen Wettbewerb?
http://www.goethe.de/ins/ie/dub/lhr/de4793803.htm
Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Schüler hier in Irland nicht denken können. Alles wird für sie übernommen. Demnach können die Schüler auch keine Informationsrecherche betreiben, geschweige denn Argumente für eine Rede zusammenstellen. Das blieb dann alles an Tina und mir hängen, was zahlreiche Überstunden diese Woche zur Folge hatte.
Inzwischen laufen die Reden sogar so gut, dass wir Angst haben zu gewinnen, denn dann müssten wir uns ja für die nächste Runde wieder so viel Arbeit machen.
Zurück zum Wochenbeginn. Der Dienstag und der Mittwoch liefen bis auf zusätzliche Stunden alle gut. Am Mittwoch knallten Tina und ich ein wenig auf Grund von Überarbeitung zusammen, auch das ist vergessen und vorbei.
Mittwochabend gab ich meine erste Unterrichtsstunde für Oscar. Oscar ist der Bruder zweier Schüler von mir und möchte unbedingt Deutsch lernen. Er ist acht Jahr alt und wird auf Grund von Krankheiten komplett zu Hause unterrichtet. Da aber alle in seiner Familie Deutsch sprechen (sie haben Deutsche Verwandte), möchte er unbedingt mithalten können. So komme ich als seine zweite Lehrerin ins Spiel. Ich bin gespannt, wie das funktionieren wird, in den nächsten Wochen.
Donnerstagmorgen ging dann das Backen für das Musical los. Von neun Uhr morgens an, bis nachmittags buken wir Scones, Queen Cakes, Apple Tarte und Nussecken. Bis auf eine sehr nervöse Hauswirtschaftslehrerin lief alles gut. Abends trafen wir uns wieder in der Schule, um das Essen zu verteilen und zu spülen. Gegen halb Elf waren wir fertig und ich lies mich von Aisling und Sarah übereden, noch zu Polly’s zu gehen. Es war ganz nett. Die Polizisten hatten gerade ihre Stationen für das nächste Jahr erfahren und feierten ausgelassen.

Am Freitagmorgen wurde zunächst gebacken. Um elf Uhr jedoch machten wir eine Pause, um das Musical anzusehen. Es war unglaublich, wie viele von unseren Schülern so gut singen können. Wiederrum war ich von der Disziplin der Schule erstaunt. Zum Beispiel, als das Musical zu Ende war, wurde Stufe für Stufe aufgerufen, die die Halle verlassen durften.
Nachmittags wurde wieder, wie die anderen Tage auch, für die Debatte geübt. Anschließend düste ich kurz nach Hause. Nach einer kurzen Pause begab ich mich auf den Weg nach Thurles, zu einer meiner Nachhilfeschülerinnen: Yvonne. Sie verzweifelt sehr an den Fällen, was ich gut nachvollziehen kann. Später ging es dann wieder in die Schule um für das Musical zu helfen.
Am Samstag fuhren Tina und ich schon um sieben Uhr zu der Konferenz der Gesellschaft der Deutschlehrer nach Dublin. Sie fand im Trinity College statt. Das war alles ziemlich interessant und eine unserer Schülerinnen bekam sogar einen Preis überreicht. Lorraine schrieb einen Artikel über ihre Erfahrungen mit dem Deutsch Unterricht in der Grundschule. Selbst unsere Schulleiterin machte sich auf den weiten Weg nach Dublin, um bei der Preisverleihung dabei zu sein. Nachdem ich Abends um acht endlich zu Hause angekommen war, viel ich nur noch ins Bett.

Gestern war dann schon wieder der Debattierwettbewerb an der Reihe. Wir trafen uns von zehn bis eins in der Schule. So langsam kann ich alle Reden mitsprechen.
Im Großen und Ganzen kann ich sagen: Es war eine anstrengende Woche, die aber auch durchaus ihre guten Seiten hatte. Zurzeit regnet es hier entweder oder es friert- merkwürdiges Wetter. Die Nachhilfe ist gut angelaufen, aber vier Nachhilfeschüler pro Woche reichen jetzt auch dicke. Bei dem Geld, was die mir zahlen muss ich mich ja auch ziemlich anstrengen und mich gut vorbereiten. Dienstag findet die Debatte statt und Mittwoch kommt dann schon Timo angereist. Ich kann also sagen: Ein Ereignis jagt das nächste.
In diesem Sinne-
bis bald,
Anne
P.S. Hier noch der Mid Term Newsletter. Ihr findet mich dort auch.
midtermnewsletter (pdf, 1,101 KB)
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Samstag, 7. November 2009
10. Radio, Deutsch Klub und andere tolle Dinge.
irlandanne, 19:25h
Und wieder ist die Woche verflogen wie nichts Gutes. Nun die Zusammenfassung:
Am Samstag, Halloween, war es zunächst sehr nett, den Kindern die Tür aufzumachen, die Tricks or Treats forderten. Es klingelte bestimmt 20Mal. Zum Glück hatten Sarah und ich genug Süßigkeiten parat. Nachmittags hatte ich (genau wie Hella) einen Kürbis ausgehöhlt und mit einer Kerze in unser Fenster gestellt. Insgesamt waren wir also gut ausgestattet.


Abends fragen Neil und Christin mich dann, ob ich sie auf einen 40. Geburtstag begleiten wollen würde. Die Party fand in einem der örtlichen Pubs statt. Überall sonst liefen in der Stadt verkleidete Menschen herum, die die Halloween Partys genossen. Gleich zu Beginn rannte ich in einen meiner Schüler aus dem 6. Jahr. Wir waren beide etwas erstaunt. Im Laufe des Abends konnte ich noch mehr Schüler entdecken. Im Großen und Ganzen war der Abend sehr nett, wurde nur zum Ende hin etwas anstrengend, da ich immer wieder angeblichen Großgrundbesitzern aus Templemore vorgestellt wurde.
Den Sonntag und Montag verbrachte ich größtenteils mit Unterrichtsvorbereitungen. Am Montagabend kam dann meine erste Nachhilfeschülerin vorbei. Niamh (Nief ausgesprochen, denn mh=f im Irischen), 18, die sich gerade in ihrer Vorbereitung zum Leaving Cert befindet. Meiner Meinung nach spricht sie ein sehr gutes Deutsch und ich bin gespannt, wohin uns unsere nächsten Nachhilfestunden bringen. Nach der Nachhilfestunde traf ich mich noch mit Aisling, einer meiner Kollegen, um ein Bier bei Polly’s zu trinken.
Der Dienstag verlief größtenteils stressfrei. Abends jedoch fuhren Tina und ich zu einem Vortrag über „Teaching German to mixed ability gropus“ (Differentierter Deutschunterricht) nach Port Lauis. Die Fahrt dorthin war sehr anstrengend, da es mal wieder regnete. Der Vortrag an sich war recht interessant, obwohl ich das meiste schon in Münter gelernt hatte. Bei dem Vortrag traf ich eine der Assistent Teacher, Lisa aus Bielefeld.
Den Mittwoch musste ich wieder alleine unterrichten. Tina musste mit einem ihrer Söhne ins Krankenhaus nach Dublin fahren. Insgesamt verlief das Unterrichten sehr gut. Die 1st Year Schüler waren wie immer aufreget und völlig begeistert vom Deutschunterricht. Als es wieder etwas unruhiger in Raum 3 war, probierte ich ziemlich spontan den Schweigefuchs aus. Und siehe da- ich hatte sofort alle Arme oben und Ruhe im Raum. Erstaunlich.

Die einzige Klasse, die an diesem Mittwoch nicht so nett war, war das dritte Jahr. Am Ende der Stunde war ich ziemlich angenervt von mindestens drei Schülern, so dass ich eine dicke Ansage machte, wie unfair ich sie finde. Prinzipiell ging es um einen Schüler, der immer wieder fragte, ob wir früher Schluss machen könnten, einen weiteren, dem ich erlaubte zu seinem Schrank zu gehen, um seine Bücher zu holen (wird normalerweise nicht erlaubt), er dann ohne Bücher zurück kam und ab dann trotz mehrfacher Ermahnung immer auf seinem Stuhl kippelte und eine Schülerin, die trotz mehrfacher Ermahnung keine Arbeit machte und quatschte.
Nachmittags nahmen wir dann unsere Sendung für das Schulradio auf. Ich freue mich schon unglaublich, wenn diese nächsten Freitag ausgestrahlt wird. Ich werde ich den Link zukommen lassen. Das schreckliche ist, dass ich meinen Akzent zwar selbe rnormalerweise nicht höre, ihn aber ganz deutlich bei der Aufnahme höre.


Am Donnerstag, erzählt ich Tina von den drei Schülern, die bold (=ungezogen) waren. (Ich hätte sie eigentlich besser rausgeschmissen). Tina entschuldigte sich und meinte, dass das echt nicht sein hätte dürfen. Am Nachmittag, als ich eigentlich gerade kurz nach Hause fahren wollte, rief Tina mich zurück. Es war der Beginn einer Unterrichtsstunde im 3. Jahr. Ich kam nichts Böses ahnend in den Raum und dann ging das Gebrülle los. Alle drei Schüler mussten sich einzeln eine Standpauke anhören, wie unhöflich, unfair und nicht gastfreundlich dieses Verhalten war und mussten anschließend aufstehen und sich entschuldigen. Ich habe mich ganz schön schlecht gefühlt.
Am Nachmittag fand dann die erste Sitzung des Deutschklubs statt. Insgesamt waren 12 Schüler da. Größtenteils aus dem 1. Jahr. Zunächst funktionierte auch alles sehr gut. Wir machten ein Brainstorming zu möglichen Themen.

Anschließend wollte ich mit den Schülern ein Lied besprechen, aber irgendwie konnten sich die Jungs nicht so richtig konzentrieren. Unglücklicherweise sind auch die beiden Schüler aus dem 1. Jahr dabei, die normalerweise eine spezielle Assistentin haben, die sich nur um sie kümmert. Beide haben ADHS. Mein Dilemma ist, dass ich auf der einen Seite nicht sehr streng sein möchte und auf der anderen Seite auch keinen vom Klub ausschließen möchte. Ich denke, ich werde viel mehr Aktivität einbauen müssen. Ich muss sehen, wie das funktioniert. Ideen bitte zu mir.
Abends war ich eigentlich schon völlig fertig, aber ich lies mich von Sarah überreden zu Polly’s zu gehen. Sie wollte unbedingt mal einen echten Polizisten kennen lernen. Alles war auch ganz nett, bis sich zwei komische Kerle zu uns an den Tisch setzen. Sie war völlig begeistert (sie ist noch nie vorher ausgegangen), was zur Folge hatte, dass ich mich über eine Stunde mit einem merkwürdigen Motorradpolizisten aus Dublin unterhalten musste.
Gestern Abend dann wurde zur Retirement (Ruhestand) Party geladen. Dazu trafen wir uns mit fast dem ganzen Kollegium im örtlichen Hotel. Es gab für jede der vier Damen, die pensioniert worden sind, eine schöne Rede. Es gab auch ein tolles Essen. Meine Wahl war: Gemüsesuppe, Sirloin Steak und Erdbeerkäsekuchen. Lecker. Anschließend wurde gefeiert, gesungen und getrunken. Gibt es so was bei uns auch?
Heute Morgen wurde ich von einem Anruf einer Dame geweckt, die Nachhilfe für ihre Tochter haben möchte. Ich vereinbarte ein Treffen mit ihr und sagte ihr, dass ich 20Euro pro Stunde nehmen würde. Sie klang etwas erstaunt. Ich kontaktierte daraufhin Tina, um zu fragen, ob 20Euro zu viel Geld sein würde. Tina meinte, ich sollte sogar 25 nehmen. Nichtsdestotrotz fuhr ich um zwei nach Thurles zu Yvonne und gab ihr Nachhilfe (ab nächste Woche will sie Grammatik besprechen – Hilfe). Zum Abschluss gab Yvonne mir das Geld- 30 Euro. Ihre Mutter mein, 20Euro wären zu wenig.
Dementsprechend werde ich mit meinen vier Nachhilfeschülern ab jetzt zur Schwerverdierin. Ich freu mich schon besonders auf Mittwoch, dann arbeite ich zum ersten Mal mit Oskar. Oskar ist der Bruder zweier Schüler von mir. Oskar ist acht Jahre alt und wohl sehr krank, so dass er von seinem Vater zu Hause unterrichtet wird. Da die Familie jedoch Verwandte in Deutschland hat, will Oskar unbedingt Deutsch lernen, um mit reden zu können, wenn Besuch kommt. Da komme nun ich ins Spiel und werde Deutsch unterrichten. Ich bin gespannt.
Ihr seht also, ich bin schwer beschäftigt. Nächste Woche wird viele Großkampftage beinhalten. Das Musical steht an und die Hauswirtschaftslehrerin und ich werden für 300 Personen Nussecken, Scones und Apfelkuchen backen. Herzlichen Glückwunsch.
Ich hoffe, es geht euch allen gut und ich freue mich immer über jegliches Lebenszeichen von allen.
Bis bald,
Anne
Am Samstag, Halloween, war es zunächst sehr nett, den Kindern die Tür aufzumachen, die Tricks or Treats forderten. Es klingelte bestimmt 20Mal. Zum Glück hatten Sarah und ich genug Süßigkeiten parat. Nachmittags hatte ich (genau wie Hella) einen Kürbis ausgehöhlt und mit einer Kerze in unser Fenster gestellt. Insgesamt waren wir also gut ausgestattet.


Abends fragen Neil und Christin mich dann, ob ich sie auf einen 40. Geburtstag begleiten wollen würde. Die Party fand in einem der örtlichen Pubs statt. Überall sonst liefen in der Stadt verkleidete Menschen herum, die die Halloween Partys genossen. Gleich zu Beginn rannte ich in einen meiner Schüler aus dem 6. Jahr. Wir waren beide etwas erstaunt. Im Laufe des Abends konnte ich noch mehr Schüler entdecken. Im Großen und Ganzen war der Abend sehr nett, wurde nur zum Ende hin etwas anstrengend, da ich immer wieder angeblichen Großgrundbesitzern aus Templemore vorgestellt wurde.
Den Sonntag und Montag verbrachte ich größtenteils mit Unterrichtsvorbereitungen. Am Montagabend kam dann meine erste Nachhilfeschülerin vorbei. Niamh (Nief ausgesprochen, denn mh=f im Irischen), 18, die sich gerade in ihrer Vorbereitung zum Leaving Cert befindet. Meiner Meinung nach spricht sie ein sehr gutes Deutsch und ich bin gespannt, wohin uns unsere nächsten Nachhilfestunden bringen. Nach der Nachhilfestunde traf ich mich noch mit Aisling, einer meiner Kollegen, um ein Bier bei Polly’s zu trinken.
Der Dienstag verlief größtenteils stressfrei. Abends jedoch fuhren Tina und ich zu einem Vortrag über „Teaching German to mixed ability gropus“ (Differentierter Deutschunterricht) nach Port Lauis. Die Fahrt dorthin war sehr anstrengend, da es mal wieder regnete. Der Vortrag an sich war recht interessant, obwohl ich das meiste schon in Münter gelernt hatte. Bei dem Vortrag traf ich eine der Assistent Teacher, Lisa aus Bielefeld.
Den Mittwoch musste ich wieder alleine unterrichten. Tina musste mit einem ihrer Söhne ins Krankenhaus nach Dublin fahren. Insgesamt verlief das Unterrichten sehr gut. Die 1st Year Schüler waren wie immer aufreget und völlig begeistert vom Deutschunterricht. Als es wieder etwas unruhiger in Raum 3 war, probierte ich ziemlich spontan den Schweigefuchs aus. Und siehe da- ich hatte sofort alle Arme oben und Ruhe im Raum. Erstaunlich.

Die einzige Klasse, die an diesem Mittwoch nicht so nett war, war das dritte Jahr. Am Ende der Stunde war ich ziemlich angenervt von mindestens drei Schülern, so dass ich eine dicke Ansage machte, wie unfair ich sie finde. Prinzipiell ging es um einen Schüler, der immer wieder fragte, ob wir früher Schluss machen könnten, einen weiteren, dem ich erlaubte zu seinem Schrank zu gehen, um seine Bücher zu holen (wird normalerweise nicht erlaubt), er dann ohne Bücher zurück kam und ab dann trotz mehrfacher Ermahnung immer auf seinem Stuhl kippelte und eine Schülerin, die trotz mehrfacher Ermahnung keine Arbeit machte und quatschte.
Nachmittags nahmen wir dann unsere Sendung für das Schulradio auf. Ich freue mich schon unglaublich, wenn diese nächsten Freitag ausgestrahlt wird. Ich werde ich den Link zukommen lassen. Das schreckliche ist, dass ich meinen Akzent zwar selbe rnormalerweise nicht höre, ihn aber ganz deutlich bei der Aufnahme höre.


Am Donnerstag, erzählt ich Tina von den drei Schülern, die bold (=ungezogen) waren. (Ich hätte sie eigentlich besser rausgeschmissen). Tina entschuldigte sich und meinte, dass das echt nicht sein hätte dürfen. Am Nachmittag, als ich eigentlich gerade kurz nach Hause fahren wollte, rief Tina mich zurück. Es war der Beginn einer Unterrichtsstunde im 3. Jahr. Ich kam nichts Böses ahnend in den Raum und dann ging das Gebrülle los. Alle drei Schüler mussten sich einzeln eine Standpauke anhören, wie unhöflich, unfair und nicht gastfreundlich dieses Verhalten war und mussten anschließend aufstehen und sich entschuldigen. Ich habe mich ganz schön schlecht gefühlt.
Am Nachmittag fand dann die erste Sitzung des Deutschklubs statt. Insgesamt waren 12 Schüler da. Größtenteils aus dem 1. Jahr. Zunächst funktionierte auch alles sehr gut. Wir machten ein Brainstorming zu möglichen Themen.

Anschließend wollte ich mit den Schülern ein Lied besprechen, aber irgendwie konnten sich die Jungs nicht so richtig konzentrieren. Unglücklicherweise sind auch die beiden Schüler aus dem 1. Jahr dabei, die normalerweise eine spezielle Assistentin haben, die sich nur um sie kümmert. Beide haben ADHS. Mein Dilemma ist, dass ich auf der einen Seite nicht sehr streng sein möchte und auf der anderen Seite auch keinen vom Klub ausschließen möchte. Ich denke, ich werde viel mehr Aktivität einbauen müssen. Ich muss sehen, wie das funktioniert. Ideen bitte zu mir.
Abends war ich eigentlich schon völlig fertig, aber ich lies mich von Sarah überreden zu Polly’s zu gehen. Sie wollte unbedingt mal einen echten Polizisten kennen lernen. Alles war auch ganz nett, bis sich zwei komische Kerle zu uns an den Tisch setzen. Sie war völlig begeistert (sie ist noch nie vorher ausgegangen), was zur Folge hatte, dass ich mich über eine Stunde mit einem merkwürdigen Motorradpolizisten aus Dublin unterhalten musste.
Gestern Abend dann wurde zur Retirement (Ruhestand) Party geladen. Dazu trafen wir uns mit fast dem ganzen Kollegium im örtlichen Hotel. Es gab für jede der vier Damen, die pensioniert worden sind, eine schöne Rede. Es gab auch ein tolles Essen. Meine Wahl war: Gemüsesuppe, Sirloin Steak und Erdbeerkäsekuchen. Lecker. Anschließend wurde gefeiert, gesungen und getrunken. Gibt es so was bei uns auch?
Heute Morgen wurde ich von einem Anruf einer Dame geweckt, die Nachhilfe für ihre Tochter haben möchte. Ich vereinbarte ein Treffen mit ihr und sagte ihr, dass ich 20Euro pro Stunde nehmen würde. Sie klang etwas erstaunt. Ich kontaktierte daraufhin Tina, um zu fragen, ob 20Euro zu viel Geld sein würde. Tina meinte, ich sollte sogar 25 nehmen. Nichtsdestotrotz fuhr ich um zwei nach Thurles zu Yvonne und gab ihr Nachhilfe (ab nächste Woche will sie Grammatik besprechen – Hilfe). Zum Abschluss gab Yvonne mir das Geld- 30 Euro. Ihre Mutter mein, 20Euro wären zu wenig.
Dementsprechend werde ich mit meinen vier Nachhilfeschülern ab jetzt zur Schwerverdierin. Ich freu mich schon besonders auf Mittwoch, dann arbeite ich zum ersten Mal mit Oskar. Oskar ist der Bruder zweier Schüler von mir. Oskar ist acht Jahre alt und wohl sehr krank, so dass er von seinem Vater zu Hause unterrichtet wird. Da die Familie jedoch Verwandte in Deutschland hat, will Oskar unbedingt Deutsch lernen, um mit reden zu können, wenn Besuch kommt. Da komme nun ich ins Spiel und werde Deutsch unterrichten. Ich bin gespannt.
Ihr seht also, ich bin schwer beschäftigt. Nächste Woche wird viele Großkampftage beinhalten. Das Musical steht an und die Hauswirtschaftslehrerin und ich werden für 300 Personen Nussecken, Scones und Apfelkuchen backen. Herzlichen Glückwunsch.
Ich hoffe, es geht euch allen gut und ich freue mich immer über jegliches Lebenszeichen von allen.
Bis bald,
Anne
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Samstag, 31. Oktober 2009
9. Urlaub in Irland
irlandanne, 16:09h
Fast eine Woche war ich nun in Irland unterwegs. Natürlich habe ich viel erlebt, ich werde mir Mühe geben, alles festzuhalten.
Vor eine Woche machte ich mich auf den Weg nach Limerick. Dort sammelte ich gegen Mittag meine Reisebegleiterin Heike ein. Unser Ziel für diesen Tag lautete Schull (Ausgesprochen: Skoll). Schull ist ein kleines Segel-Dorf ganz im Süden Irlands mit 900 Einwohnern. Neben Ballydehob. In Schull wohnt ein weiterer Fremdsprachenassistent- Gregor aus Köln. Gregor wohnt dort in einem Cottage mit zwei Gästezimmern, aus dem Garten hat Gregor sogar Meerblick. Ich bin neidisch.

Am Samstagabend sahen wir uns ein Theaterstück der örtlichen Drama-Group an und zogen anschließend mit drei Sprachschülern der örtlichen Sprachschule durch die Pubs.

Am nächsten Morgen gab Gregor uns zunächst eine Stadtführung. Diese beinhaltete die fünf Pubs (von denen wir drei schon kannten), den Markt, der aber an diesem Sonntag das letzte Mal bis Weihnachten stattfand und den Hafen. Wir standen lange am Hafen und genossen den unglaublich schönen Ausblick auf die Segelboote und konnten sogar ein Mitglied der örtlichen Seehundfamilie erspähen.



Gregors Führung führte uns weiter auf den Mount Gabriel. Von dort aus hatten wir nach einer abenteuerlichen Fahrt einen wunderbaren Ausblick über ganz Schull und den Hafen.
Anschließend setzten wir Gregor wieder bei seinem Cottage ab und machten uns auf den Weg Richtung Mizen Head. Wir fuhren eine wunderbare Straße an der Küste entlang. Der Blick war sehr schön. Zwischendrin machten wir eine lange Pause an einem unglaublich tollen Strand. Auf dem ganzen Weg verfolgten wir den Wettbewerb, wer von uns beiden mehr Sprichwörter kennt. Danke Mama, für deine Erziehung.


Angekommen an Mizen Head besichtigten wir den alten Leuchtturm. Dafür mussten wir über eine unheimliche Brücke laufen. An diesem Tag war es ganz schön windig, die Wellen waren sehr eindrucksvoll.


Abends gingen wir wieder ins Örtchen, um ein oder zwei Guiness zu trinken. Hierbei gingen wir in einen Pub, in dem Gregor zuvor noch nicht gewesen war. Es war total witzig. Der Inhaber war ein alter Herr und neben uns waren noch fünf weitere Gäste im Paar. Der Fernseher lief. Fast alle guckten gespannt irgendwelche Serien, es war wie in einem Wohnzimmer. Am schärfsten war aber das Ehepaar, welches auf einer Bank nebeneinander saß. Beide hatten ein Guiness vor sich stehen, er ein Pint und sie ein halbes Pint. Beide hatten ihr Buch mitgebracht. So saßen sie den ganzen Abend nebeneinander, tranken Bier, tief versunken ihre Bücher.
Als wir nach Hause gingen hörten wir von irgendwoher laute Musik und beschlossen diese Party zu besuchen. Nach längerem Umherirren konnten wir den Eingang finden und wurden von den Partymitgliedern herzlichst begrüßt.

Am nächsten Tag machten Heike und ich uns trotz leichter Müdigkeit auf den Weg nach Baltimore. Von dort aus wollten wir mit der Fähre nach Clear Island fahren. Es war sehr nebelig. Der Fährplan sagte offiziell, dass die Fähre um elf Uhr abfahren würde. Als wir jedoch in Baltimore ankamen und zwei Fischer fragen, wo und wann die Fähre ablegen würde, meinten diese frühestens um zwölf. Eine andere Dame sagte uns zunächst, dass die Fähre gar nicht mehr fahren würden. Glücklicherweise tauchte um kurz vor zwölf eine kleine Fähre aus dem Nebel auf und die Fahrt konnte losgehen. Unser Fährmann war Joe, mit einer unglaublichen Augenfarbe (eine Mischung zwischen hellbraun und hellblau- wohl typische irische Fischer Augen) und sehr starkem Akzent. Er berichtete uns sehr viel über die Insel, auch wenn wir nur die Hälfte verstanden.

Auf der Insel angekommen machten wir uns zunächst durch den Nebel auf dem Hostel und wurden von einem leicht sarkastischen, englischen Hostelbesitzer namens Richard begrüßt. Anschließend begaben wir uns auf eine Inselerkundungstour, die wir jedoch nach ca. einer Stunde auf Grund von schlechter bis keiner Sicht und komplett nassen Hosen und Schuhen abbrachen. Umso schöner war dafür unser Abend vor dem Kamin im Wohnzimmer des Hostels. Dort lernten wir fünf Damen kennen, die zuvor einen Geschichten-Erzähl-Workshop (story telling workshop) absolviert hatten und eine deutsche Mutter mit ihrem Sohn, die vor 4 Jahren nach Irland ausgewandert waren. Die Damen des Workshops machten ihren Lehrern alle Ehre und erzählten wunderbare Geschichten. Die schönste für mich war die, die von dem Leuchtturm vor der Insel und einem großen Sturm handelte. Heike und ich waren hin und weg.




Am nächsten Tag, am Dienstag, begaben Heike und ich uns wieder auf den Weg zum Festland. Unser Ziel lautete Kilarney. Dort angekommen gingen wir Essen und Einkaufen und verbrachten insgesamt einen eher ruhigen Tag, da es die meiste Zeit stark regnete.
Das Wetter am Mittwoch war jedoch wieder sehr schön. So starteten wir die Tour um den Ring of Kerry. Hierzu bekamen wir zwei neue Mitreisende: Jeremy, ein Neuseeländer (unser Kiwi mit einem lustigen Akzent) der seit drei Monaten durch Europa reist und Jonathan, ein Programmierer aus Israel. Die Fahrt war sehr schön, es gab fantastische Ausblicke. Leider verfuhren wir uns zwischendrin, so dass ich Sorge hatte jemals wieder mit dem Auto auf eine richtige Straße zu gelangen. Unteranderem setzten wir zweimal auf und mussten zwei arme Schafe ca. 500m vor uns herscheuchen, da diese keinen Platz zum Ausweichen hatten. Aber da ich ja eine sehr gute Autofahrerin bin, meisterten wir auch dieses Problem.




Am Donnerstag brachen wir zu unserem letzten Ziel des Urlaubs auf. Wir wurden weiterhin von Jeremy begleitet. Das Ziel lautete Dingle. In Dingle trafen wir auf zwei Amerikanerinnen aus Montanna, die wir schon zuvor in Kilarney kennen gelernt hatten. So bestritten wir den Slea Head Drive um die Dingle Peninsula zu fünft. Der Ausblick war zu Beginn fantastisch, je länger wir jedoch unterwegs waren, desto mehr begann es zu regnen.


Abend kochten wir ein tolles Essen- Pilzrisotto und besuchten anschließend noch zwei der Pubs. In Dingle leben insgesamt 1500 Menschen und es gibt 50 Pubs. Viele der Pubs fungieren tagsüber als Geschäfte und verwandeln sich aber abends in Kneipen. So saßen wir auch in einem Pub mitten zwischen Schuhregalen.
Seit gestern Abend bin ich nun wieder im schönen, ruhigen Templemore. Ich freue mich schon auf die Kinder, die heute klingeln werden und „Tricks or Treats“ fordern. Ansonsten wird es langsam Zeit mich auf die kommende Woche mit meinem Deutschklub, den ersten Nachhilfestunden und dem SAT Dancing vorzubereiten.
Bye bye now, wie der Ire sagen würde.
Vor eine Woche machte ich mich auf den Weg nach Limerick. Dort sammelte ich gegen Mittag meine Reisebegleiterin Heike ein. Unser Ziel für diesen Tag lautete Schull (Ausgesprochen: Skoll). Schull ist ein kleines Segel-Dorf ganz im Süden Irlands mit 900 Einwohnern. Neben Ballydehob. In Schull wohnt ein weiterer Fremdsprachenassistent- Gregor aus Köln. Gregor wohnt dort in einem Cottage mit zwei Gästezimmern, aus dem Garten hat Gregor sogar Meerblick. Ich bin neidisch.

Am Samstagabend sahen wir uns ein Theaterstück der örtlichen Drama-Group an und zogen anschließend mit drei Sprachschülern der örtlichen Sprachschule durch die Pubs.

Am nächsten Morgen gab Gregor uns zunächst eine Stadtführung. Diese beinhaltete die fünf Pubs (von denen wir drei schon kannten), den Markt, der aber an diesem Sonntag das letzte Mal bis Weihnachten stattfand und den Hafen. Wir standen lange am Hafen und genossen den unglaublich schönen Ausblick auf die Segelboote und konnten sogar ein Mitglied der örtlichen Seehundfamilie erspähen.



Gregors Führung führte uns weiter auf den Mount Gabriel. Von dort aus hatten wir nach einer abenteuerlichen Fahrt einen wunderbaren Ausblick über ganz Schull und den Hafen.
Anschließend setzten wir Gregor wieder bei seinem Cottage ab und machten uns auf den Weg Richtung Mizen Head. Wir fuhren eine wunderbare Straße an der Küste entlang. Der Blick war sehr schön. Zwischendrin machten wir eine lange Pause an einem unglaublich tollen Strand. Auf dem ganzen Weg verfolgten wir den Wettbewerb, wer von uns beiden mehr Sprichwörter kennt. Danke Mama, für deine Erziehung.


Angekommen an Mizen Head besichtigten wir den alten Leuchtturm. Dafür mussten wir über eine unheimliche Brücke laufen. An diesem Tag war es ganz schön windig, die Wellen waren sehr eindrucksvoll.


Abends gingen wir wieder ins Örtchen, um ein oder zwei Guiness zu trinken. Hierbei gingen wir in einen Pub, in dem Gregor zuvor noch nicht gewesen war. Es war total witzig. Der Inhaber war ein alter Herr und neben uns waren noch fünf weitere Gäste im Paar. Der Fernseher lief. Fast alle guckten gespannt irgendwelche Serien, es war wie in einem Wohnzimmer. Am schärfsten war aber das Ehepaar, welches auf einer Bank nebeneinander saß. Beide hatten ein Guiness vor sich stehen, er ein Pint und sie ein halbes Pint. Beide hatten ihr Buch mitgebracht. So saßen sie den ganzen Abend nebeneinander, tranken Bier, tief versunken ihre Bücher.
Als wir nach Hause gingen hörten wir von irgendwoher laute Musik und beschlossen diese Party zu besuchen. Nach längerem Umherirren konnten wir den Eingang finden und wurden von den Partymitgliedern herzlichst begrüßt.

Am nächsten Tag machten Heike und ich uns trotz leichter Müdigkeit auf den Weg nach Baltimore. Von dort aus wollten wir mit der Fähre nach Clear Island fahren. Es war sehr nebelig. Der Fährplan sagte offiziell, dass die Fähre um elf Uhr abfahren würde. Als wir jedoch in Baltimore ankamen und zwei Fischer fragen, wo und wann die Fähre ablegen würde, meinten diese frühestens um zwölf. Eine andere Dame sagte uns zunächst, dass die Fähre gar nicht mehr fahren würden. Glücklicherweise tauchte um kurz vor zwölf eine kleine Fähre aus dem Nebel auf und die Fahrt konnte losgehen. Unser Fährmann war Joe, mit einer unglaublichen Augenfarbe (eine Mischung zwischen hellbraun und hellblau- wohl typische irische Fischer Augen) und sehr starkem Akzent. Er berichtete uns sehr viel über die Insel, auch wenn wir nur die Hälfte verstanden.

Auf der Insel angekommen machten wir uns zunächst durch den Nebel auf dem Hostel und wurden von einem leicht sarkastischen, englischen Hostelbesitzer namens Richard begrüßt. Anschließend begaben wir uns auf eine Inselerkundungstour, die wir jedoch nach ca. einer Stunde auf Grund von schlechter bis keiner Sicht und komplett nassen Hosen und Schuhen abbrachen. Umso schöner war dafür unser Abend vor dem Kamin im Wohnzimmer des Hostels. Dort lernten wir fünf Damen kennen, die zuvor einen Geschichten-Erzähl-Workshop (story telling workshop) absolviert hatten und eine deutsche Mutter mit ihrem Sohn, die vor 4 Jahren nach Irland ausgewandert waren. Die Damen des Workshops machten ihren Lehrern alle Ehre und erzählten wunderbare Geschichten. Die schönste für mich war die, die von dem Leuchtturm vor der Insel und einem großen Sturm handelte. Heike und ich waren hin und weg.




Am nächsten Tag, am Dienstag, begaben Heike und ich uns wieder auf den Weg zum Festland. Unser Ziel lautete Kilarney. Dort angekommen gingen wir Essen und Einkaufen und verbrachten insgesamt einen eher ruhigen Tag, da es die meiste Zeit stark regnete.
Das Wetter am Mittwoch war jedoch wieder sehr schön. So starteten wir die Tour um den Ring of Kerry. Hierzu bekamen wir zwei neue Mitreisende: Jeremy, ein Neuseeländer (unser Kiwi mit einem lustigen Akzent) der seit drei Monaten durch Europa reist und Jonathan, ein Programmierer aus Israel. Die Fahrt war sehr schön, es gab fantastische Ausblicke. Leider verfuhren wir uns zwischendrin, so dass ich Sorge hatte jemals wieder mit dem Auto auf eine richtige Straße zu gelangen. Unteranderem setzten wir zweimal auf und mussten zwei arme Schafe ca. 500m vor uns herscheuchen, da diese keinen Platz zum Ausweichen hatten. Aber da ich ja eine sehr gute Autofahrerin bin, meisterten wir auch dieses Problem.




Am Donnerstag brachen wir zu unserem letzten Ziel des Urlaubs auf. Wir wurden weiterhin von Jeremy begleitet. Das Ziel lautete Dingle. In Dingle trafen wir auf zwei Amerikanerinnen aus Montanna, die wir schon zuvor in Kilarney kennen gelernt hatten. So bestritten wir den Slea Head Drive um die Dingle Peninsula zu fünft. Der Ausblick war zu Beginn fantastisch, je länger wir jedoch unterwegs waren, desto mehr begann es zu regnen.


Abend kochten wir ein tolles Essen- Pilzrisotto und besuchten anschließend noch zwei der Pubs. In Dingle leben insgesamt 1500 Menschen und es gibt 50 Pubs. Viele der Pubs fungieren tagsüber als Geschäfte und verwandeln sich aber abends in Kneipen. So saßen wir auch in einem Pub mitten zwischen Schuhregalen.
Seit gestern Abend bin ich nun wieder im schönen, ruhigen Templemore. Ich freue mich schon auf die Kinder, die heute klingeln werden und „Tricks or Treats“ fordern. Ansonsten wird es langsam Zeit mich auf die kommende Woche mit meinem Deutschklub, den ersten Nachhilfestunden und dem SAT Dancing vorzubereiten.
Bye bye now, wie der Ire sagen würde.
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Freitag, 23. Oktober 2009
8. Bingo und andere schöne Dinge
irlandanne, 20:33h
Meine Lieben,
die Woche ist schon wieder vorüber und die Ereignisse haben sich überschlagen. Um darum den Anschluss nicht zu verlieren, kommt heute schon das Update, da ich ab morgen im Urlaub bin.:)

Der Dienstag war für mich ein normaler Schultag. Der stressigste, wie jede Woche. Für den Abend lud Tina uns zu sich nach Hause ein, um Ela außerhalb des Schulalltags kennenlernen zu können. Ela und ich machten uns um acht auf den auf den schlaglochübersäten Weg. Als wir ankamen begrüßten uns Elli, James, Henry und Pat freudestrahlend (es war Pats Geburtstag, was wir aber nicht wussten). Tina war noch beim Irisch Kurs in Thurles. Die drei Kinder gaben uns zunächst einmal eine Führung durchs Haus, denn in jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken. Das ganze Haus platzte fast vor Halloween Artikel. So gab es zum Beispiel einen Totenkopf Türklopfer, ein Skelett, welches sich auf Hände stürzt, die eine Nuss packen wollen, bis zum toten Hochzeitspaar im Wohnzimmer, welches Lieder singt. Alle Gestalten reagierten auf Bewegungen und in Kürze war das ganze Haus in helle Aufregung versetzt.
Anschließend aßen wir mit den Kindern zu Abend, die unsere als Pizza verkaufte Quiche ganz klasse fanden. Ich brachte die drei ins Bett, um Pat an einem Geburtstag etwas Ruhe zu gönnen. Die drei Kinder sind echt klasse und haben sich inzwischen schon an mich gewöhnt. Alle drei waren super aufgeregt und erzählten mir bestimmt 10 mal: „Anne, do you know what? We’re going to Germany! To Legoland!“.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit Tina und Pat im Wohnzimmer mit Rotwein und Kamin. Es war sehr gemütlich.
Am Mittwoch begleitete mich Ela die ersten beiden Stunden zur Schule. Wir hatten das erste und das fünfte Jahr. Beide Klassen durften Ela ausfragen und schlugen sich dabei ziemlich gut durch. Ela begeisterte alle fürs Rheinland, indem sie über die Eisdisko auf der Schlittschuhbahn berichtete und vom Phantasialand schwärmte. Am Nachmittag bereiteten Ela und ich mir drei Schülern des Transition Years unsere deutsche Radio Sendung vor. Die Schüler wollen ernsthaft Schni, Schna, Schnappi spielen. Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Die Radiosendung könnt ihr dann zu meiner Beschämung auch im Internet anhören.
Am Mittwochabend entschieden Ela und ich uns ziemlich spontan mit meiner Mitbewohnerin Sarah und einem Freund von ihr, namens Martin, zum Bingo spielen zu gehen. Es war unglaublich.

Wir sind dazu nach Thurles gefahren. Zunächst kauften wir dort jeweils ein Buch mit 11 Bingo Blättern. Sarah, Ela und ich kauften ein Singleheft. Martin kaufte ein Doppeltes Buch. Martin erzählte auch, dass es dort eine Frau gäbe, die mit drei Doppelbüchern gleichzeitig spiele. Nun gut, stellt euch eine große Halle vor, die auch oft als Tanzsaal genutzt wird. An diesem Mittwoch Abend waren geschätzte 100 Personen dort. Es gibt unten die Tanzfläche auf der Stühle und Tische stehen, oben gibt es noch einen Balkon. Das Publikum besteht größtenteils aus älteren Herrschaften. Die meisten haben Cola und Chips mitgebracht. Irgendwann geht es los. Vorne auf der Bühne steht ein Mann an einer Bingo Maschine mit einem Mikrofon und sagt nach und nach Zahlen an: „3 and 1, thirtyone“. Manche Zahlen haben spezielle Namen, so wird die Eins „Kelly’s Eye“, die Elf „legs“ und die 13 „Lucky Thirteen“ genannt. Das Tempo in dem die Zahlen genannt werden ist ziemlich schnell. Bei jeder Seite geht es zunächst um eine Reihe („20 Euro), zwei Reihen (40 Euro) und anschließend ums Fullhouse (Bis zu 350 Euro). Wenn jemand eines dieser Kriterien erfüllt hat, ruft er laut „Check“ und einer der Aufsichtsmänner kontrolliert und händigt anschließend das Geld aus. Geld für Gewinner auf dem Balkon wird an einer Leine mit Wäscheklammer hochgezogen. Es war unheimlich witzig. So trafen wir zum Beispiel Martins Oma, die 88 Jahre als ist, noch 5 Tage die Woche putzen geht und 7 Tage die Woche zunächst mit ihren Zechkumpanen mit dem Bus zum Bingo und anschließend in den Pub fährt. Ich habe noch nie eine alte Dame so fluchen hören.


Am Donnerstagabend gingen Ela und ich zusammen mit meiner Kollegin Aisling in den nahgelegenen Pub. Besser gesagt, Polly’s Pub ist 500m von unserem Haus entfernt und liegt direkt gegenüber vom Garda College. Wir waren beide ziemlich überrascht wo auf einmal so unglaublich viele junge Menschen herkamen. Wir stellten fest, dass beinahe alle Menschen angehende Polizisten waren. Es war unglaublich voll. Um kurz vor zwölf jedoch änderte sich dies schlagartig, da die Sperrstunde für die Polizisten 00.00 ist. Typisch Irland.

Heute, am Freitag, war zunächst mein letzter Schultag für eine Woche. Ich habe eine Pause auch bitter nötig. Die letzte Woche war mit Galway, Elas Besuch, dem Deutsch Radio, Tinas kompletter Urlaubsplanung und so vielen Abendaktivitäten unglaublich anstrengend.
Ich schaffe es nur mal wieder nicht eine Pause zu machen, sondern fahre direkt morgen, nachdem ich Ela zum Bahnhof gebracht habe in Richtung Limerick. Dort hole ich Heike, eine andere Fremdsprachenassistentin ab und wir fahren in Richtung Süden. Wohin wir fahren, wo wir bleiben und wie lange wir bleiben haben wir noch nicht überlegt. Zunächst besuchen wir einen weiteren Fremdsprachenassistenten namens Gregor in Baltimore. Ich bin gespannt was diese Woche bringt.
Bis bald und Mind yourself.
die Woche ist schon wieder vorüber und die Ereignisse haben sich überschlagen. Um darum den Anschluss nicht zu verlieren, kommt heute schon das Update, da ich ab morgen im Urlaub bin.:)

Der Dienstag war für mich ein normaler Schultag. Der stressigste, wie jede Woche. Für den Abend lud Tina uns zu sich nach Hause ein, um Ela außerhalb des Schulalltags kennenlernen zu können. Ela und ich machten uns um acht auf den auf den schlaglochübersäten Weg. Als wir ankamen begrüßten uns Elli, James, Henry und Pat freudestrahlend (es war Pats Geburtstag, was wir aber nicht wussten). Tina war noch beim Irisch Kurs in Thurles. Die drei Kinder gaben uns zunächst einmal eine Führung durchs Haus, denn in jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken. Das ganze Haus platzte fast vor Halloween Artikel. So gab es zum Beispiel einen Totenkopf Türklopfer, ein Skelett, welches sich auf Hände stürzt, die eine Nuss packen wollen, bis zum toten Hochzeitspaar im Wohnzimmer, welches Lieder singt. Alle Gestalten reagierten auf Bewegungen und in Kürze war das ganze Haus in helle Aufregung versetzt.
Anschließend aßen wir mit den Kindern zu Abend, die unsere als Pizza verkaufte Quiche ganz klasse fanden. Ich brachte die drei ins Bett, um Pat an einem Geburtstag etwas Ruhe zu gönnen. Die drei Kinder sind echt klasse und haben sich inzwischen schon an mich gewöhnt. Alle drei waren super aufgeregt und erzählten mir bestimmt 10 mal: „Anne, do you know what? We’re going to Germany! To Legoland!“.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit Tina und Pat im Wohnzimmer mit Rotwein und Kamin. Es war sehr gemütlich.
Am Mittwoch begleitete mich Ela die ersten beiden Stunden zur Schule. Wir hatten das erste und das fünfte Jahr. Beide Klassen durften Ela ausfragen und schlugen sich dabei ziemlich gut durch. Ela begeisterte alle fürs Rheinland, indem sie über die Eisdisko auf der Schlittschuhbahn berichtete und vom Phantasialand schwärmte. Am Nachmittag bereiteten Ela und ich mir drei Schülern des Transition Years unsere deutsche Radio Sendung vor. Die Schüler wollen ernsthaft Schni, Schna, Schnappi spielen. Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Die Radiosendung könnt ihr dann zu meiner Beschämung auch im Internet anhören.
Am Mittwochabend entschieden Ela und ich uns ziemlich spontan mit meiner Mitbewohnerin Sarah und einem Freund von ihr, namens Martin, zum Bingo spielen zu gehen. Es war unglaublich.

Wir sind dazu nach Thurles gefahren. Zunächst kauften wir dort jeweils ein Buch mit 11 Bingo Blättern. Sarah, Ela und ich kauften ein Singleheft. Martin kaufte ein Doppeltes Buch. Martin erzählte auch, dass es dort eine Frau gäbe, die mit drei Doppelbüchern gleichzeitig spiele. Nun gut, stellt euch eine große Halle vor, die auch oft als Tanzsaal genutzt wird. An diesem Mittwoch Abend waren geschätzte 100 Personen dort. Es gibt unten die Tanzfläche auf der Stühle und Tische stehen, oben gibt es noch einen Balkon. Das Publikum besteht größtenteils aus älteren Herrschaften. Die meisten haben Cola und Chips mitgebracht. Irgendwann geht es los. Vorne auf der Bühne steht ein Mann an einer Bingo Maschine mit einem Mikrofon und sagt nach und nach Zahlen an: „3 and 1, thirtyone“. Manche Zahlen haben spezielle Namen, so wird die Eins „Kelly’s Eye“, die Elf „legs“ und die 13 „Lucky Thirteen“ genannt. Das Tempo in dem die Zahlen genannt werden ist ziemlich schnell. Bei jeder Seite geht es zunächst um eine Reihe („20 Euro), zwei Reihen (40 Euro) und anschließend ums Fullhouse (Bis zu 350 Euro). Wenn jemand eines dieser Kriterien erfüllt hat, ruft er laut „Check“ und einer der Aufsichtsmänner kontrolliert und händigt anschließend das Geld aus. Geld für Gewinner auf dem Balkon wird an einer Leine mit Wäscheklammer hochgezogen. Es war unheimlich witzig. So trafen wir zum Beispiel Martins Oma, die 88 Jahre als ist, noch 5 Tage die Woche putzen geht und 7 Tage die Woche zunächst mit ihren Zechkumpanen mit dem Bus zum Bingo und anschließend in den Pub fährt. Ich habe noch nie eine alte Dame so fluchen hören.


Am Donnerstagabend gingen Ela und ich zusammen mit meiner Kollegin Aisling in den nahgelegenen Pub. Besser gesagt, Polly’s Pub ist 500m von unserem Haus entfernt und liegt direkt gegenüber vom Garda College. Wir waren beide ziemlich überrascht wo auf einmal so unglaublich viele junge Menschen herkamen. Wir stellten fest, dass beinahe alle Menschen angehende Polizisten waren. Es war unglaublich voll. Um kurz vor zwölf jedoch änderte sich dies schlagartig, da die Sperrstunde für die Polizisten 00.00 ist. Typisch Irland.

Heute, am Freitag, war zunächst mein letzter Schultag für eine Woche. Ich habe eine Pause auch bitter nötig. Die letzte Woche war mit Galway, Elas Besuch, dem Deutsch Radio, Tinas kompletter Urlaubsplanung und so vielen Abendaktivitäten unglaublich anstrengend.
Ich schaffe es nur mal wieder nicht eine Pause zu machen, sondern fahre direkt morgen, nachdem ich Ela zum Bahnhof gebracht habe in Richtung Limerick. Dort hole ich Heike, eine andere Fremdsprachenassistentin ab und wir fahren in Richtung Süden. Wohin wir fahren, wo wir bleiben und wie lange wir bleiben haben wir noch nicht überlegt. Zunächst besuchen wir einen weiteren Fremdsprachenassistenten namens Gregor in Baltimore. Ich bin gespannt was diese Woche bringt.
Bis bald und Mind yourself.
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Montag, 19. Oktober 2009
7. Lots to catch up with.
irlandanne, 20:55h
Hallo ihr Lieben,
oder "How are you.", wir der Ire sagen würde.
Irgendwie verging die letzte Woche im Flug und deswegen schaffe ich es jetzt erst alles aufzuschreiben.
Zurück geht es gedanklich zum letzten Sonntag. An diesem Tag machten meine Mitbewohnerin Christin und ich eine Wanderung zum Devils Bit. Dies ist ein Hochkreuz auf einem Berg in der Nähe. Der Aufstieg war sehr beschwerlich, aber die Aussicht herrlich.

Die Schulwoche verlief ziemlich in Ordnung. Den ganzen Mittwoch musste ich alleine unterrichten, weil Tina mit einer anderen Klasse auf Ausflug fuhr. Ich war doch leicht aufgeregt, den ganzen Tag alleine absolvieren zu müssen. Insgesamt musste ich fünf Stunden geben. Witzigerweise waren in den beiden Stunden des fünften Jahres nur 4 Schüler da. Die waren zuerst ganz schön geschockt, dass wir trotzdem Unterricht machen, im Endeffekt waren sie aber total produktiv. Keane, einer der Schüler sagte am Ende: „Es ist schön, mal nicht im Unterricht angebrüllt zu werden.“. Mir war es auch ganz schön unangenehm, dass die meisten Schüler sich offensichtlich freuten, dass Tina abwesend war.
Im Unterricht des 1. Jahres bin ich leicht ins Schwitzen geraten. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mit den Schülern die deutschen Bundesländer zu besprechen. In der Stunde zuvor konnten wir die begonnenen Schülerausweise jedoch nicht zu Ende bringen. Deshalb bat Tina mich, das zu Ende zu besprechen. Leider hatte ungefähr die Hälfte der Klasse den Schülerausweis schon zu Hause beendet und saß somit gelangweilt rum. Aus Furcht davor, dass mir die Langeweile aus dem Ruder laufen würde, beschloss ich kurzfristig meinen Plan B in Kraft zu setzen: Farben Bingo. Ich teilte den Schülern Arbeitsblätter mit einem 3x3 Kästchen und den 12 besprochenen deutschen Farben aus. Sie sollten sich also 9 der 12 Farben aussuchen und eintragen. Anschließend zog ich vorne farbige Kärtchen. Die Schüler waren total begeistert. Das Problem war jedoch, dass es unglaublich schnell ging, bis der erste Bingo rief. Im Endeffekt hatten wir 9 Gewinner, so dass ich für den nächsten Preis Kinderschokolade für alle mitbrachte. Leider hatte ich nach Beendigung des Bingos immer noch 10min Unterrichtszeit übrig, so dass ich spontan mit meiner Reihe über die Bundesländer anfing. Es war ganz schön schwer die aufgedrehten Schüler wieder zur Ruhe zu bewegen, aber im Großen und Ganzen klappte es glücklicherweise.
Die restlichen Stunden, die ich alleine hielt verliefen größtenteils problemlos.
Am Donnerstag versuchte ich ein weiteres Experiment mit den Schülern. Ich spielte mit dem 2. Jahr „Mein rechter, rechter Platz ist frei“. Wir hatten zuvor die Haustiere besprochen, so dass die Dialoge immer so abliefen:
Mein rechter, rechter Platz ist frei, ich wünsche mir den … herbei.
Als was soll ich kommen?
Als Goldfisch.
Blubb, blubb, blubb.
Zunächst stellte sich die Aufgabe, einen Stuhlkreis zu bilden als sehr schwierig dar. Aber auch dieses Hindernis wurde gemeistert. Zunächst kamen sich die pubertierenden Schüler scheinbar affig vor, als Pferd durch den Kreis zu galoppieren, aber die gewannen sichtlich an Spaß und riefen immer außergewöhnlichere Tiere herbei. (Versucht doch mal gerade als Meerschweinchen über den Boden zu kriechen.) Und in der nächsten Stunde fragten alle ganz begierig: „Können wir wieder spielen?“.
Im Laufe der Woche tippte ich meine Einladungen für den Deutsch Klub, der in der ersten Woche nach den Herbstferien starten wird. Ich habe Sorge, ob entweder zu viele, oder aber zu wenige Schüler kommen. Man darf gespannt sein. (Selbst die ganzen Französisch Schüler werden gedrängt zu kommen, bald spricht Sister Geraldine, die deutsch abgeneigte Französisch Lehrerin, sicherlich nicht mehr mit mir).
Weitere Projekte mir übertragene Projekte sind zum einen eine deutsche Radio Sendung, die wir am Mittwoch aufzeichnen müssen, ein Kasperle Theater für den Deutschunterricht in der Grundschule und die Plätzchen Verpflegung von 300 Personen bei der Aufführung des jährlichen Musicals. Ihr seht, mir kann nicht langweilig werden.
Am Freitagnachmittag kam endlich Ela nach einer 9 stündigen, aufregenden Reise bei mir an. Ela meisterte diese Odyssee ganz fabelhaft. Abends gingen wir noch auf ein Guiness in einen der örtlichen Pubs mit Live Music und holten zunächst einmal die vergangen Wochen auf.

Am Samstagmorgen ging es für uns beide auf nach Galway. Galway ist ein Städchen ungefähr 2 Stunden von hier an der Westküste. Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter, denn Galway ist die Stadt in Irland, in der es am häufigsten regnet. Dort sagt man wohl nicht: „Für Morgen ist Regen angesagt“, sondern „Bis Morgen ist kein Regen angesagt“. Ela und ich bezogen in Galway zwei Betten eines Vier-Bett-Zimmers in einem kleinen, netten Hostel.

Nachmittags wanderten wir zunächst ohne Ziel durch die Stadt und lauschten diversen Straßenkünstlern. Da es noch zu früh für Abendessen war, tranken wir zunächst einen Kaffee. Dort lernten wir Gabriela, kurz G, kennen, mit der wir bestimmt eine Stunde verquatschten. Die Iren sind ein sehr freundliches, redseeliges und offenes Volk. G war mit ihren Töchtern („How old are the girls?” “Oh, the baby is 36, and Tracy is 38!”) in Galway. Die Töchter tranken ihrer Meinung nach viel zu viel Guniess und kamen an diesem Tag erst um acht Uhr morgens nach Hause. Weitere Hauptgesprächsthemen waren die 10 Enkelkinder, die Rauchsucht und ihr Folgen, die Ela als Krankenschwester erklären musste und die Polizisten im Polizeitrainingszentrum in Templemore. Es war einfach zum schießen.
Während des Gespräches konnten wir eine andere, typisch irische Situation beobachten. Wir saßen im Cafe in der Fußgängerzone und auf einmal erschienen vier junge Männer, die ein Klavier trugen. Dieses Klavier stellten sie mitten auf die Straße, stellten einen Hocker davor und verschwanden wieder. Nach geschätzten 10min kam zumindest einer wieder, stellte sein Bier und drei Kerzen auf das Klavier und fing an zu spielen. Unglaublich.
Den restlichen Abend verbrachten Ela und ich mit Fish n Chips und Guiness im Pub. Dort lernten wir viele Iren kennen, die uns stolz ihre deutschen Sätze präsentierten. „Ich hätte gerne Pommes Frittes mit Hühnchen“ und „Willst du Kaugummi?“.
Der Sonntag war ganz wunderbar. Früh am Morgen brachen Ela und ich auf nach Rossavel. Denn dort lief die Fähre zur Insel Inishmore aus. Die Fahrt dauerte ca. 45min und war ziemlich rau.
Auf der Insel angekommen überlegten Ela und ich zunächst, ob wir, wie empfohlen die Bus Tour mit Pat in einem Minibus machen sollten, oder aber doch eine Kutsche mieten sollten. Glücklicherweise war die Kutsche nachdem wir uns für diese entschieden hatten schon ausgebucht. Glücklicherweise, da sie fünf Minuten später vor unseren Augen auf Grund des scheuenden Pferdes verunglückte.
Auf Anraten meiner Mitbewohnerin Sarah (sie verbringt den Sommer auf Inishmore) suchten wir so lange zwischen den 10 Minibussen, bis wir den Busfahre Pat Mullen ganz am anderen Ende des Strandes fanden. Pat wollte eigentlich gar nicht fahren, sondern tat es uns zu liebe. Laut Sarah ist Pat der beste Busfahrer mit dem nettesten Geschichten auf der ganzen Insel. Und Sarah behielt Recht.
Pat fuhr uns innerhalb von 4 Stunden über die ganze Insel. Inishmore ist 17km lang und 4km breit. Es leben ungefähr 400 Menschen dort. Haupteinnahmequelle ist das Fischen mit 50%, gefolgt vom Tourismus mit 40%. Die restlichen 10% machen die dort geknüpften Pullover und Landwirtschaft aus. Pat erzählte uns unglaublich interessante Dinge. So ist es heute noch so, dass die Fischer immer 14 Tage auf See, dann 2 Tage zu Hause und anschließend wieder 14 Tage unterwegs sind. Sie brauchen 2 Tage, bis sie in den Fischgebieten ankommen, fischen 10 Tage und fahren anschließend zurück. Der Fisch wird größtenteils nach Frankreich verkauft. Die Inselbewohner selbst essen 5 Tage die Woche Fisch.
Inishmore ist eine unglaublich nette kleine Insel. Wir sahen zum Beispiel die kleinste Filiale der Bank of Ireland. Auf der Insel gibt es 60 Schüler und 9 Lehrer. Es gibt auch zwei Polizisten („Two too many, take one if you want.“), einen Supermarkt und eine Post. Es gibt riesig hohe Klippen. Die sind über 200 Meter hoch und durch nichts abgegrenzt. Ela und ich sind auf dem Bauch an die Kante gerobbt. Laut Pat ist dies ein guter Ort um ungewünschte Ehepartner loszuwerden.
Insgesamt ist Inischmore unglaublich schön und ich empfehle einen Besuch ganz dringend. Lasst die Fotos auf euch wirken- ich könnte noch stundenlang weiter schwärmen. (Es leben zum Beispiel 50 Seehunde dort.)







Als wir am Sonntagabend müde und hungrig im Hostel ankamen, machten wir Bekanntschaft mit drei Kanadiern und einem Argentinier. Diese überredeten uns, doch auf ein kleines Bier mit in die Stadt zu kommen, was dazu führte, dass wir es noch kurz vor knapp zur Sperrstunde um drei Uhr zurück ins Hostel schafften, da die Live Music in den Pubs wiedermal wunderbar war.


Heute fuhren Ela und ich auf dem Rückweg nach Templemore durch den Burren (eine karge Steinlandschaft mit unglaublich tollen Meerblicken) und zu den Cliffs of Moher, die uns jedoch auf Grund der Klippen auf Inishmore nicht mehr großartig beeindrucken konnten.


Inzwischen schläft Ela selig auf meinem Bett und ich werde mich nun mal um das Abendessen kümmern. Morgen ruft die Schule und die Woche wird sicherlich anstrengend werden. Wir haben viel geplant. Unteranderem habe ich jetzt endlich meine Reitschuhe und werde morgen mit Ela zum Reiterhof fahren, am Mittwoch wollen wir und den traditionellen Sat Dance lernen und auch die erste Nachhilfe Schülerin ist gefunden.
Es grüßt herzlich und glücklich
Anne aus Irland.
oder "How are you.", wir der Ire sagen würde.
Irgendwie verging die letzte Woche im Flug und deswegen schaffe ich es jetzt erst alles aufzuschreiben.
Zurück geht es gedanklich zum letzten Sonntag. An diesem Tag machten meine Mitbewohnerin Christin und ich eine Wanderung zum Devils Bit. Dies ist ein Hochkreuz auf einem Berg in der Nähe. Der Aufstieg war sehr beschwerlich, aber die Aussicht herrlich.

Die Schulwoche verlief ziemlich in Ordnung. Den ganzen Mittwoch musste ich alleine unterrichten, weil Tina mit einer anderen Klasse auf Ausflug fuhr. Ich war doch leicht aufgeregt, den ganzen Tag alleine absolvieren zu müssen. Insgesamt musste ich fünf Stunden geben. Witzigerweise waren in den beiden Stunden des fünften Jahres nur 4 Schüler da. Die waren zuerst ganz schön geschockt, dass wir trotzdem Unterricht machen, im Endeffekt waren sie aber total produktiv. Keane, einer der Schüler sagte am Ende: „Es ist schön, mal nicht im Unterricht angebrüllt zu werden.“. Mir war es auch ganz schön unangenehm, dass die meisten Schüler sich offensichtlich freuten, dass Tina abwesend war.
Im Unterricht des 1. Jahres bin ich leicht ins Schwitzen geraten. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mit den Schülern die deutschen Bundesländer zu besprechen. In der Stunde zuvor konnten wir die begonnenen Schülerausweise jedoch nicht zu Ende bringen. Deshalb bat Tina mich, das zu Ende zu besprechen. Leider hatte ungefähr die Hälfte der Klasse den Schülerausweis schon zu Hause beendet und saß somit gelangweilt rum. Aus Furcht davor, dass mir die Langeweile aus dem Ruder laufen würde, beschloss ich kurzfristig meinen Plan B in Kraft zu setzen: Farben Bingo. Ich teilte den Schülern Arbeitsblätter mit einem 3x3 Kästchen und den 12 besprochenen deutschen Farben aus. Sie sollten sich also 9 der 12 Farben aussuchen und eintragen. Anschließend zog ich vorne farbige Kärtchen. Die Schüler waren total begeistert. Das Problem war jedoch, dass es unglaublich schnell ging, bis der erste Bingo rief. Im Endeffekt hatten wir 9 Gewinner, so dass ich für den nächsten Preis Kinderschokolade für alle mitbrachte. Leider hatte ich nach Beendigung des Bingos immer noch 10min Unterrichtszeit übrig, so dass ich spontan mit meiner Reihe über die Bundesländer anfing. Es war ganz schön schwer die aufgedrehten Schüler wieder zur Ruhe zu bewegen, aber im Großen und Ganzen klappte es glücklicherweise.
Die restlichen Stunden, die ich alleine hielt verliefen größtenteils problemlos.
Am Donnerstag versuchte ich ein weiteres Experiment mit den Schülern. Ich spielte mit dem 2. Jahr „Mein rechter, rechter Platz ist frei“. Wir hatten zuvor die Haustiere besprochen, so dass die Dialoge immer so abliefen:
Mein rechter, rechter Platz ist frei, ich wünsche mir den … herbei.
Als was soll ich kommen?
Als Goldfisch.
Blubb, blubb, blubb.
Zunächst stellte sich die Aufgabe, einen Stuhlkreis zu bilden als sehr schwierig dar. Aber auch dieses Hindernis wurde gemeistert. Zunächst kamen sich die pubertierenden Schüler scheinbar affig vor, als Pferd durch den Kreis zu galoppieren, aber die gewannen sichtlich an Spaß und riefen immer außergewöhnlichere Tiere herbei. (Versucht doch mal gerade als Meerschweinchen über den Boden zu kriechen.) Und in der nächsten Stunde fragten alle ganz begierig: „Können wir wieder spielen?“.
Im Laufe der Woche tippte ich meine Einladungen für den Deutsch Klub, der in der ersten Woche nach den Herbstferien starten wird. Ich habe Sorge, ob entweder zu viele, oder aber zu wenige Schüler kommen. Man darf gespannt sein. (Selbst die ganzen Französisch Schüler werden gedrängt zu kommen, bald spricht Sister Geraldine, die deutsch abgeneigte Französisch Lehrerin, sicherlich nicht mehr mit mir).
Weitere Projekte mir übertragene Projekte sind zum einen eine deutsche Radio Sendung, die wir am Mittwoch aufzeichnen müssen, ein Kasperle Theater für den Deutschunterricht in der Grundschule und die Plätzchen Verpflegung von 300 Personen bei der Aufführung des jährlichen Musicals. Ihr seht, mir kann nicht langweilig werden.
Am Freitagnachmittag kam endlich Ela nach einer 9 stündigen, aufregenden Reise bei mir an. Ela meisterte diese Odyssee ganz fabelhaft. Abends gingen wir noch auf ein Guiness in einen der örtlichen Pubs mit Live Music und holten zunächst einmal die vergangen Wochen auf.

Am Samstagmorgen ging es für uns beide auf nach Galway. Galway ist ein Städchen ungefähr 2 Stunden von hier an der Westküste. Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter, denn Galway ist die Stadt in Irland, in der es am häufigsten regnet. Dort sagt man wohl nicht: „Für Morgen ist Regen angesagt“, sondern „Bis Morgen ist kein Regen angesagt“. Ela und ich bezogen in Galway zwei Betten eines Vier-Bett-Zimmers in einem kleinen, netten Hostel.

Nachmittags wanderten wir zunächst ohne Ziel durch die Stadt und lauschten diversen Straßenkünstlern. Da es noch zu früh für Abendessen war, tranken wir zunächst einen Kaffee. Dort lernten wir Gabriela, kurz G, kennen, mit der wir bestimmt eine Stunde verquatschten. Die Iren sind ein sehr freundliches, redseeliges und offenes Volk. G war mit ihren Töchtern („How old are the girls?” “Oh, the baby is 36, and Tracy is 38!”) in Galway. Die Töchter tranken ihrer Meinung nach viel zu viel Guniess und kamen an diesem Tag erst um acht Uhr morgens nach Hause. Weitere Hauptgesprächsthemen waren die 10 Enkelkinder, die Rauchsucht und ihr Folgen, die Ela als Krankenschwester erklären musste und die Polizisten im Polizeitrainingszentrum in Templemore. Es war einfach zum schießen.
Während des Gespräches konnten wir eine andere, typisch irische Situation beobachten. Wir saßen im Cafe in der Fußgängerzone und auf einmal erschienen vier junge Männer, die ein Klavier trugen. Dieses Klavier stellten sie mitten auf die Straße, stellten einen Hocker davor und verschwanden wieder. Nach geschätzten 10min kam zumindest einer wieder, stellte sein Bier und drei Kerzen auf das Klavier und fing an zu spielen. Unglaublich.
Den restlichen Abend verbrachten Ela und ich mit Fish n Chips und Guiness im Pub. Dort lernten wir viele Iren kennen, die uns stolz ihre deutschen Sätze präsentierten. „Ich hätte gerne Pommes Frittes mit Hühnchen“ und „Willst du Kaugummi?“.
Der Sonntag war ganz wunderbar. Früh am Morgen brachen Ela und ich auf nach Rossavel. Denn dort lief die Fähre zur Insel Inishmore aus. Die Fahrt dauerte ca. 45min und war ziemlich rau.

Auf der Insel angekommen überlegten Ela und ich zunächst, ob wir, wie empfohlen die Bus Tour mit Pat in einem Minibus machen sollten, oder aber doch eine Kutsche mieten sollten. Glücklicherweise war die Kutsche nachdem wir uns für diese entschieden hatten schon ausgebucht. Glücklicherweise, da sie fünf Minuten später vor unseren Augen auf Grund des scheuenden Pferdes verunglückte.
Auf Anraten meiner Mitbewohnerin Sarah (sie verbringt den Sommer auf Inishmore) suchten wir so lange zwischen den 10 Minibussen, bis wir den Busfahre Pat Mullen ganz am anderen Ende des Strandes fanden. Pat wollte eigentlich gar nicht fahren, sondern tat es uns zu liebe. Laut Sarah ist Pat der beste Busfahrer mit dem nettesten Geschichten auf der ganzen Insel. Und Sarah behielt Recht.
Pat fuhr uns innerhalb von 4 Stunden über die ganze Insel. Inishmore ist 17km lang und 4km breit. Es leben ungefähr 400 Menschen dort. Haupteinnahmequelle ist das Fischen mit 50%, gefolgt vom Tourismus mit 40%. Die restlichen 10% machen die dort geknüpften Pullover und Landwirtschaft aus. Pat erzählte uns unglaublich interessante Dinge. So ist es heute noch so, dass die Fischer immer 14 Tage auf See, dann 2 Tage zu Hause und anschließend wieder 14 Tage unterwegs sind. Sie brauchen 2 Tage, bis sie in den Fischgebieten ankommen, fischen 10 Tage und fahren anschließend zurück. Der Fisch wird größtenteils nach Frankreich verkauft. Die Inselbewohner selbst essen 5 Tage die Woche Fisch.
Inishmore ist eine unglaublich nette kleine Insel. Wir sahen zum Beispiel die kleinste Filiale der Bank of Ireland. Auf der Insel gibt es 60 Schüler und 9 Lehrer. Es gibt auch zwei Polizisten („Two too many, take one if you want.“), einen Supermarkt und eine Post. Es gibt riesig hohe Klippen. Die sind über 200 Meter hoch und durch nichts abgegrenzt. Ela und ich sind auf dem Bauch an die Kante gerobbt. Laut Pat ist dies ein guter Ort um ungewünschte Ehepartner loszuwerden.
Insgesamt ist Inischmore unglaublich schön und ich empfehle einen Besuch ganz dringend. Lasst die Fotos auf euch wirken- ich könnte noch stundenlang weiter schwärmen. (Es leben zum Beispiel 50 Seehunde dort.)







Als wir am Sonntagabend müde und hungrig im Hostel ankamen, machten wir Bekanntschaft mit drei Kanadiern und einem Argentinier. Diese überredeten uns, doch auf ein kleines Bier mit in die Stadt zu kommen, was dazu führte, dass wir es noch kurz vor knapp zur Sperrstunde um drei Uhr zurück ins Hostel schafften, da die Live Music in den Pubs wiedermal wunderbar war.


Heute fuhren Ela und ich auf dem Rückweg nach Templemore durch den Burren (eine karge Steinlandschaft mit unglaublich tollen Meerblicken) und zu den Cliffs of Moher, die uns jedoch auf Grund der Klippen auf Inishmore nicht mehr großartig beeindrucken konnten.


Inzwischen schläft Ela selig auf meinem Bett und ich werde mich nun mal um das Abendessen kümmern. Morgen ruft die Schule und die Woche wird sicherlich anstrengend werden. Wir haben viel geplant. Unteranderem habe ich jetzt endlich meine Reitschuhe und werde morgen mit Ela zum Reiterhof fahren, am Mittwoch wollen wir und den traditionellen Sat Dance lernen und auch die erste Nachhilfe Schülerin ist gefunden.
Es grüßt herzlich und glücklich
Anne aus Irland.
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Sonntag, 11. Oktober 2009
6. Eine weitere Woche zieht ins Land
irlandanne, 15:22h
Ihr Lieben,
leider habe ich es nicht geschafft, am Donnerstag von mir hören zu lassen. Deswegen erfolgt jetzt der Wochenrundumschlag.

Am Montag bin ich wie geplant zur Lehrerkonferenz gestiefelt. Das erste, was mir als Unterschied auffiel, war die Eröffnung der Konferenz durch ein "Opening Prayer". Ich habe einfach fleißig mit gebetet.
Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wie es an meinen Schulen mit Lehrerkonferenzen war, aber fällt in Deutschland auch Unterricht dafür aus? Die Inhalte der Konferenz waren nicht sonderlich weltbewegend. Es wurde lange diskutiert, wie man im Falle eines Feueralarm die Jahrbücher (es gibt keine Klassenbücher) nach draußen befördert und wie man sicherstellt, dass auch alle Lehrer auf dem Schulhof angekommen sind.
Ein weiterer Punkt ging um Begabtenförderung. In Irland ist die Begabtenförderung noch nicht sonderlich weit fortgeschritten. Deswegen habe ich mich bereiterklärt meinen Schulleitern etwas zur Begabtenförderung zu erzählen und muss auf Grund dessen jetzt leider auch eine Begabtenförderung im Deutschunterricht einrichten. Dabei habe ich eigentlich überhaupt keine Ahnung von einer Förderung sprachlicher Begabung. Ich muss mal sehen, wie ich das anstelle.
Am Mittwoch ging es dann für mich nach Dublin. Alle Fremdsprachenassistenten waren zur Einführungsveranstaltung geladen. Wir hatten uns vorher übers Internet zu einem Hostel in Dublin verabredet. Witzigerweise saß, als ich beim Hostel ankam, ein Mädel vor der Tür, die mich direkt ansprach und fragte: „Deutsch? Assistent Teacher?“ Es stellte sich heraus, dass dies Caro aus Augsburg war, die hier in Irland in Cork untergebracht ist. Um 14.30h ging es dann mit einer allgemeinen Veranstaltung los. Hierzu waren alle Assistenten geladen. Also auch viele Franzosen, Italiener und Spanier. Es wurde uns über das irische Schulsystem und unsere Aufgaben und Pflichten erzählt. Das Ganze war etwas langweilig, da ich ja nun schon 1 Woche in der Schule gearbeitet hatte und inzwischen verstanden hatte, wer was wählen muss, usw.
Für den Abend verabredeten wir uns mit allen Deutschen in einem Pub. Es war sehr nett, wenn auch super anstrengend. Die Fragen waren immer die selben: Oh, wo kommst du aus Deutschland her? Wo wohnst du hier in Irland? Wie ist dein erster Eindruck von der Schule?.
Am nächsten Tag waren die deutschen Assistenten ins Goethe Institut geladen. Dort ging es wiederum um unsere Pflichten und Aufgaben. Und auch über die Probleme, die bisher auftraten. Wie zum Beispiel das schlechte Niveau der Schüler und leider auch Lehrer, die fehlende Möglichkeit zur Ideeneinbringung, oder der irrsinnige Zeitdruck auf Grund der Prüfungen. Außerdem erhielten wir eine Einführung in die Bibliothek des Goethe Instituts (schade, dass ich so weit weg bin, die haben echt tolle Materialien). Abends fuhr ich wieder nach Templemore zurück, half Neil noch etwas bei Mathe (ein hoffnungsloser Fall) und fiel dann ins Bett.
Der Schultag am Freitag war leider nicht so spannend. Ich verbrachte viel Zeit damit zu Korrigieren und zu Kopieren. Dafür jedoch, dass ich Tina so viel Arbeit abnahm, hatte sie endlich Muße mit mir zu sprechen und war nicht mehr ganz so gestresst. Ich muss mal gucken, wie wir das in der nächsten Woche weiter handhaben werden.
Am Freitagabend ging es wieder ins örtliche Arms Hotel. Dort fand der Auftakt zum Uilleann Pipes (Dudelsack, der nicht mit dem Mund sondern mit dem Arm aufgepustet wird). Dabei waren Siobhan (Schülerin die bei Tina oftmals Babysittet, 17), Sharan (Deutschschülerin, 16, die aber um 22.00h gehen musste), Sarah (Mitbewohnerin, die noch nicht vorher ausgegangen ist??), Tina und Pat.

Zunächst saßen vier Dudelsackspieler in einem kleinen Kreis. Nach und nach erweiterte sich der Kreis auf geschätzte 15 Spieler und wurde nach und nach wieder kleiner.
Um 1 Uhr (auch wenn um Mitternacht eigentlich Sperrstunde ist, machen die Iren außen einfach das Licht aus und feiern drinnen munter weiter), wollte Tina unbedingt noch Chips essen. Also machten wir uns auf den Weg zum örtlichen Fish n Chips Laden: Nino’s. Tina war unglaublich guter Dinge und mischte den ganzen Laden auf, indem sie alle Mitarbeiter nach ihren Namen fragte und diese dann kommentiere. (z.B. Bist du Nino? Nein? War dann? Claudio- Oh, der deutsche Name Claudia ist auch sehr schön, usw.) Die Frage ist nun, ob ich mich nochmal wieder dorthin traue, da sich die Jungs eh schon an mich als Deutsche erinnerten und mich wiederum auf Deutsch verabschiedeten. Hehe.
Den Samstag verbrachte ich mit Unterrichtsvorbereitungen. Ich muss den ganzen Mittwoch alleine unterrichten (Ich suche noch verzweifelt nach einer Idee dem 1st Year unsere Bundesländer mitsamt Hauptstädten beizubringen). Man darf gespannt sein, ob das alles so klappt, wie ich es mir vorstelle.
Außerdem habe ich die Planungen für meinen Deutschklub begonnen. Ich möchte zusätzlich zum Unterricht donnerstags eine Stunde coole Deutschsachen machen. Vielleicht einen Film gucken, deutsche Musik hören, und vieles mehr. Falls jemand von euch Ideen hat, was es wert ist an irische Schüler vermittelt zu werden, immer her damit. (Sharon fragte mich zum Beispiel, ob wir auch manchmal Englische Musik im Radio hören, oder aber ob alle Lieder auf Deutsch übersetzt würden).
einladung (pdf, 24 KB)
Als nächstes werde ich mich an das Handout zur Begabtenförderung in Deutschland für Patricia und Mr. Butler machen.
Am Freitag kommt dann Ela nach Irland geflogen und begibt sich auf den tapferen Weg alleine vom Flughafen bis nach Templemore zu gelangen. Von Samstag bis Montag werden wir zusammen Galway (ein Städtchen an der Westküste) unsicher machen und auf die Insel Inishmore übersetzen. Ich werde sicherlich berichten, wie es uns ergangen ist.
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche,
bis bald,
Anne
leider habe ich es nicht geschafft, am Donnerstag von mir hören zu lassen. Deswegen erfolgt jetzt der Wochenrundumschlag.

Am Montag bin ich wie geplant zur Lehrerkonferenz gestiefelt. Das erste, was mir als Unterschied auffiel, war die Eröffnung der Konferenz durch ein "Opening Prayer". Ich habe einfach fleißig mit gebetet.
Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wie es an meinen Schulen mit Lehrerkonferenzen war, aber fällt in Deutschland auch Unterricht dafür aus? Die Inhalte der Konferenz waren nicht sonderlich weltbewegend. Es wurde lange diskutiert, wie man im Falle eines Feueralarm die Jahrbücher (es gibt keine Klassenbücher) nach draußen befördert und wie man sicherstellt, dass auch alle Lehrer auf dem Schulhof angekommen sind.
Ein weiterer Punkt ging um Begabtenförderung. In Irland ist die Begabtenförderung noch nicht sonderlich weit fortgeschritten. Deswegen habe ich mich bereiterklärt meinen Schulleitern etwas zur Begabtenförderung zu erzählen und muss auf Grund dessen jetzt leider auch eine Begabtenförderung im Deutschunterricht einrichten. Dabei habe ich eigentlich überhaupt keine Ahnung von einer Förderung sprachlicher Begabung. Ich muss mal sehen, wie ich das anstelle.
Am Mittwoch ging es dann für mich nach Dublin. Alle Fremdsprachenassistenten waren zur Einführungsveranstaltung geladen. Wir hatten uns vorher übers Internet zu einem Hostel in Dublin verabredet. Witzigerweise saß, als ich beim Hostel ankam, ein Mädel vor der Tür, die mich direkt ansprach und fragte: „Deutsch? Assistent Teacher?“ Es stellte sich heraus, dass dies Caro aus Augsburg war, die hier in Irland in Cork untergebracht ist. Um 14.30h ging es dann mit einer allgemeinen Veranstaltung los. Hierzu waren alle Assistenten geladen. Also auch viele Franzosen, Italiener und Spanier. Es wurde uns über das irische Schulsystem und unsere Aufgaben und Pflichten erzählt. Das Ganze war etwas langweilig, da ich ja nun schon 1 Woche in der Schule gearbeitet hatte und inzwischen verstanden hatte, wer was wählen muss, usw.
Für den Abend verabredeten wir uns mit allen Deutschen in einem Pub. Es war sehr nett, wenn auch super anstrengend. Die Fragen waren immer die selben: Oh, wo kommst du aus Deutschland her? Wo wohnst du hier in Irland? Wie ist dein erster Eindruck von der Schule?.
Am nächsten Tag waren die deutschen Assistenten ins Goethe Institut geladen. Dort ging es wiederum um unsere Pflichten und Aufgaben. Und auch über die Probleme, die bisher auftraten. Wie zum Beispiel das schlechte Niveau der Schüler und leider auch Lehrer, die fehlende Möglichkeit zur Ideeneinbringung, oder der irrsinnige Zeitdruck auf Grund der Prüfungen. Außerdem erhielten wir eine Einführung in die Bibliothek des Goethe Instituts (schade, dass ich so weit weg bin, die haben echt tolle Materialien). Abends fuhr ich wieder nach Templemore zurück, half Neil noch etwas bei Mathe (ein hoffnungsloser Fall) und fiel dann ins Bett.
Der Schultag am Freitag war leider nicht so spannend. Ich verbrachte viel Zeit damit zu Korrigieren und zu Kopieren. Dafür jedoch, dass ich Tina so viel Arbeit abnahm, hatte sie endlich Muße mit mir zu sprechen und war nicht mehr ganz so gestresst. Ich muss mal gucken, wie wir das in der nächsten Woche weiter handhaben werden.
Am Freitagabend ging es wieder ins örtliche Arms Hotel. Dort fand der Auftakt zum Uilleann Pipes (Dudelsack, der nicht mit dem Mund sondern mit dem Arm aufgepustet wird). Dabei waren Siobhan (Schülerin die bei Tina oftmals Babysittet, 17), Sharan (Deutschschülerin, 16, die aber um 22.00h gehen musste), Sarah (Mitbewohnerin, die noch nicht vorher ausgegangen ist??), Tina und Pat.

Zunächst saßen vier Dudelsackspieler in einem kleinen Kreis. Nach und nach erweiterte sich der Kreis auf geschätzte 15 Spieler und wurde nach und nach wieder kleiner.

Um 1 Uhr (auch wenn um Mitternacht eigentlich Sperrstunde ist, machen die Iren außen einfach das Licht aus und feiern drinnen munter weiter), wollte Tina unbedingt noch Chips essen. Also machten wir uns auf den Weg zum örtlichen Fish n Chips Laden: Nino’s. Tina war unglaublich guter Dinge und mischte den ganzen Laden auf, indem sie alle Mitarbeiter nach ihren Namen fragte und diese dann kommentiere. (z.B. Bist du Nino? Nein? War dann? Claudio- Oh, der deutsche Name Claudia ist auch sehr schön, usw.) Die Frage ist nun, ob ich mich nochmal wieder dorthin traue, da sich die Jungs eh schon an mich als Deutsche erinnerten und mich wiederum auf Deutsch verabschiedeten. Hehe.
Den Samstag verbrachte ich mit Unterrichtsvorbereitungen. Ich muss den ganzen Mittwoch alleine unterrichten (Ich suche noch verzweifelt nach einer Idee dem 1st Year unsere Bundesländer mitsamt Hauptstädten beizubringen). Man darf gespannt sein, ob das alles so klappt, wie ich es mir vorstelle.
Außerdem habe ich die Planungen für meinen Deutschklub begonnen. Ich möchte zusätzlich zum Unterricht donnerstags eine Stunde coole Deutschsachen machen. Vielleicht einen Film gucken, deutsche Musik hören, und vieles mehr. Falls jemand von euch Ideen hat, was es wert ist an irische Schüler vermittelt zu werden, immer her damit. (Sharon fragte mich zum Beispiel, ob wir auch manchmal Englische Musik im Radio hören, oder aber ob alle Lieder auf Deutsch übersetzt würden).
einladung (pdf, 24 KB)
Als nächstes werde ich mich an das Handout zur Begabtenförderung in Deutschland für Patricia und Mr. Butler machen.
Am Freitag kommt dann Ela nach Irland geflogen und begibt sich auf den tapferen Weg alleine vom Flughafen bis nach Templemore zu gelangen. Von Samstag bis Montag werden wir zusammen Galway (ein Städtchen an der Westküste) unsicher machen und auf die Insel Inishmore übersetzen. Ich werde sicherlich berichten, wie es uns ergangen ist.
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche,
bis bald,
Anne
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Sonntag, 4. Oktober 2009
5. Book Lounge und Hurling
irlandanne, 21:41h
Am Freitag war wiederum ein besonderer Schultag. Zum Einen fand der alljährliche Begrüßungsgottesdienst statt und zum anderen gab es einen Fun-Walk.
Aber zunächst zum Gottesdienst. So um viertel nach Elf begann Patricia die einzelnen Klassen für den Weg zur Kirche aufzurufen. Ja, hier läuft alles sehr gesittet und stark kontrolliert ab. Zunächst darf das 1st Year, dann das 2nd Year und so weiter los. Die Kirche liegt direkt neben der Schule (ich glaube, die Schule war mal ein Kloster). Vor der Kirche stand ein Begrüßungskomitee. Dieses bestand aus 4 Dudelsackspielerin und zwei Trommlern. Fast alles Deutsch Schüler. Diese Band ist sehr berühmt hier. Der Gottesdienst lief bis auf gelegentliches Zurechtweisen der Schüler sehr gesittet ab. Sogar die heilige Kommunion (Abendmahl) war genau durchgeplant, damit bei 500 Schülern in einer Kirche kein Stau entschied. Die Lieder, den der Chor sang waren sehr schön. Und diesmal konnte ich auch die Predigt verfolgen. Das Thema: „Love God- Serve Others“.
Nach der Mittagspause begann dann der so genannte Fun-Walk. Ein Sponsor Lauf von insgesamt 5km. Ich habe eigentlich den ganzen Weg damit verbracht „Keep in- Car is coming!“ zu brüllen. Ich bin mal gespannt, wie viel Geld eingenommen wurde. Das Geld wird nicht gespendet, sondern darauf verwendet die Bus für die Hurling-Spiele bezahlt werden können.
Das Highlight jedoch an diesem Freitag war der Abend. Zunächst war ich unsicher, ob ich überhaupt alleine ins örtliche Hotel zur Book-Lounge gehen sollte, habe mich aber doch aufgerafft. Zumal eine Schülerin, Siobhan, die Tinas Kinder sittet, mich doch sehr überredet hat zu kommen. Siobhan hat mich netterweise auch den ganzen Tag nicht alleine gelassen.
Ich werde den Abend etwas detaillierter beschreiben, weil es unglaublich witzig war. Zunächst einmal musste ich mir einen Platz in dem großen Saal suchen. Ich frage zwei ältere Damen, ob ich mich zu ihnen setzen könnte. Sie meinten, na klar, honey, „You could even buy us the whole night free drinks, and bring all young men to us.”. Sie stellten sich kurze Zeit spatter als Mary und Patsy vor, die auch ihre Ehemänner und Kinder dabei hatten. Mann, haben die mir einen Blödsinn erzählt.

Kurze Zeit später begann die eigentliche Vorstellung des Buches „Ate Mate and Follow the Band“ (Iss Fleisch und folgt der Band, örtlicher Dialekt). Es wurden verschiedene Passagen von unterschiedlichen Lesern vorgelesen. Siobhan las zum Beispiel ein Gedicht vor. Es folgte noch eine kurze Dankesrede (der Autor Joe Barry spendet alle Einnahmen an die Rettungsboot-Gesellschaft) und schon war der förmliche Teil zu Ende. Keiner wusste genau, was dann geschehen sollte. Es wurde, meine Ansicht nach ziemlich spontan, eine Lotterie ins Leben gerufen. Einer wurde eben in den örtlichen Supermarkt geschickt und kam kurze Zeit später mit einer Flasche Whiskey, einer Flasche Vodka und noch ein paar kleineren Dingen zurück. Während der Vorbereitungen spielte die ganze Zeit eine Band. Keine Band in unserem Sinne. Es saßen in einer Ecke, geschätzte 10-15 Männer mit Instrumenten. Ich konnte zwei Akkordeons, eine Violine, ein Banjo, mehrere Dudelsäcke für Innen (da pumpen die den nicht mit dem Mund sondern mit dem Arm auf) und verschiedenste Flöten entdecken. Zwei von ihnen waren Schüler von mir, die mir noch mehr über die Musik erklären konnten. So lernen die alle keine Noten, es wird immer nach Gehör gespielt. So können Dom und Stevie, die erst seit einem Jahr mitspielen, erst zwei Tunes spielen. Der eine Akkordeonspieler, Beardie, kann über 200 Tunes spielen. Versucht es euch vorzustellen- 15 Männer in einem Kreis, jeder spielt sein Instrument, schließt die Augen und trällert vor sich hin. Echt cool.
Als sich die Runde um 12 auflöste wollten wir eigentlich nach Hause gehen. Als wir jedoch aus dem Saal über die davorgelegene Lounge rausgehen wollten, stießen wir auf geschätze 40 Menschen in dieser kleinen Lounge, die sangen. Die saßen einfach da, immer hat irgendwer anders angefangen zu singen. Meistens waren es ziemlich traurige irische Lieder. Die Strophen wurden meist alleine gesungen und in den Refrain fiel die komplette Gesellschaft dann ein. Unglaublich, wie die alle Singen konnten. Ich hätte stundenlang zuhören können. Echt klasse und einfach faszinierend und eigentlich unbeschreiblich. Ich hoffe, ihr könnt es euch trotzdem vorstellen.
Den Samstag habe ich eher ruhig verbracht und nur ein paar Kekse gebacken.
Am heutigen Sonntag habe ich mit Neill wieder eine Menge Mathe gemacht. Unglaublich, dass er noch nicht mal Klammern auflösen kann. Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Dafür haben mich Christin und Neill heute Nachmittag mit zum Hurling genommen. Es war das Halbfiniale des Tipperary Cups. Unsere Mannschaft hat gewonnen. Dieses Spiel ist insgesamt sehr schnell und noch mehr brutal. Die Spieler, 15 pro Mannschaft, spielen ohne Schutz. Das Höchste der Gefühle ist ein Helm mit Gesichtschutz, diesen tragen aber längst nicht alle Spieler. Jeder Spieler ist zusätzlich ausgestattet mit einem Schläger, dem Hurley, und auf diesem balancieren sie den Ball, beziehungsweise bollzen einfach drauf los. So ein Ball fliegt locker mal eben 50m. Und wenn beim Ausholen der Schlägers mal ein Mann im Weg steht, hat dieser eben Pech gehabt.

Insgesamt also nette, ruhige vier letzte Tage. Ich werde diese Woche endlich mal den Reitsport und die Nachhilfe in Angriff nehmen. Am Mittwoch und Donnerstag bin ich in Dublin auf einer Einführungsveranstaltung und hoffe jemanden zu finden, der mit mir in den Herbstferien reist.
Bis dahin, alles Liebe, Anne.
Aber zunächst zum Gottesdienst. So um viertel nach Elf begann Patricia die einzelnen Klassen für den Weg zur Kirche aufzurufen. Ja, hier läuft alles sehr gesittet und stark kontrolliert ab. Zunächst darf das 1st Year, dann das 2nd Year und so weiter los. Die Kirche liegt direkt neben der Schule (ich glaube, die Schule war mal ein Kloster). Vor der Kirche stand ein Begrüßungskomitee. Dieses bestand aus 4 Dudelsackspielerin und zwei Trommlern. Fast alles Deutsch Schüler. Diese Band ist sehr berühmt hier. Der Gottesdienst lief bis auf gelegentliches Zurechtweisen der Schüler sehr gesittet ab. Sogar die heilige Kommunion (Abendmahl) war genau durchgeplant, damit bei 500 Schülern in einer Kirche kein Stau entschied. Die Lieder, den der Chor sang waren sehr schön. Und diesmal konnte ich auch die Predigt verfolgen. Das Thema: „Love God- Serve Others“.
Nach der Mittagspause begann dann der so genannte Fun-Walk. Ein Sponsor Lauf von insgesamt 5km. Ich habe eigentlich den ganzen Weg damit verbracht „Keep in- Car is coming!“ zu brüllen. Ich bin mal gespannt, wie viel Geld eingenommen wurde. Das Geld wird nicht gespendet, sondern darauf verwendet die Bus für die Hurling-Spiele bezahlt werden können.
Das Highlight jedoch an diesem Freitag war der Abend. Zunächst war ich unsicher, ob ich überhaupt alleine ins örtliche Hotel zur Book-Lounge gehen sollte, habe mich aber doch aufgerafft. Zumal eine Schülerin, Siobhan, die Tinas Kinder sittet, mich doch sehr überredet hat zu kommen. Siobhan hat mich netterweise auch den ganzen Tag nicht alleine gelassen.
Ich werde den Abend etwas detaillierter beschreiben, weil es unglaublich witzig war. Zunächst einmal musste ich mir einen Platz in dem großen Saal suchen. Ich frage zwei ältere Damen, ob ich mich zu ihnen setzen könnte. Sie meinten, na klar, honey, „You could even buy us the whole night free drinks, and bring all young men to us.”. Sie stellten sich kurze Zeit spatter als Mary und Patsy vor, die auch ihre Ehemänner und Kinder dabei hatten. Mann, haben die mir einen Blödsinn erzählt.

Kurze Zeit später begann die eigentliche Vorstellung des Buches „Ate Mate and Follow the Band“ (Iss Fleisch und folgt der Band, örtlicher Dialekt). Es wurden verschiedene Passagen von unterschiedlichen Lesern vorgelesen. Siobhan las zum Beispiel ein Gedicht vor. Es folgte noch eine kurze Dankesrede (der Autor Joe Barry spendet alle Einnahmen an die Rettungsboot-Gesellschaft) und schon war der förmliche Teil zu Ende. Keiner wusste genau, was dann geschehen sollte. Es wurde, meine Ansicht nach ziemlich spontan, eine Lotterie ins Leben gerufen. Einer wurde eben in den örtlichen Supermarkt geschickt und kam kurze Zeit später mit einer Flasche Whiskey, einer Flasche Vodka und noch ein paar kleineren Dingen zurück. Während der Vorbereitungen spielte die ganze Zeit eine Band. Keine Band in unserem Sinne. Es saßen in einer Ecke, geschätzte 10-15 Männer mit Instrumenten. Ich konnte zwei Akkordeons, eine Violine, ein Banjo, mehrere Dudelsäcke für Innen (da pumpen die den nicht mit dem Mund sondern mit dem Arm auf) und verschiedenste Flöten entdecken. Zwei von ihnen waren Schüler von mir, die mir noch mehr über die Musik erklären konnten. So lernen die alle keine Noten, es wird immer nach Gehör gespielt. So können Dom und Stevie, die erst seit einem Jahr mitspielen, erst zwei Tunes spielen. Der eine Akkordeonspieler, Beardie, kann über 200 Tunes spielen. Versucht es euch vorzustellen- 15 Männer in einem Kreis, jeder spielt sein Instrument, schließt die Augen und trällert vor sich hin. Echt cool.
Als sich die Runde um 12 auflöste wollten wir eigentlich nach Hause gehen. Als wir jedoch aus dem Saal über die davorgelegene Lounge rausgehen wollten, stießen wir auf geschätze 40 Menschen in dieser kleinen Lounge, die sangen. Die saßen einfach da, immer hat irgendwer anders angefangen zu singen. Meistens waren es ziemlich traurige irische Lieder. Die Strophen wurden meist alleine gesungen und in den Refrain fiel die komplette Gesellschaft dann ein. Unglaublich, wie die alle Singen konnten. Ich hätte stundenlang zuhören können. Echt klasse und einfach faszinierend und eigentlich unbeschreiblich. Ich hoffe, ihr könnt es euch trotzdem vorstellen.
Den Samstag habe ich eher ruhig verbracht und nur ein paar Kekse gebacken.
Am heutigen Sonntag habe ich mit Neill wieder eine Menge Mathe gemacht. Unglaublich, dass er noch nicht mal Klammern auflösen kann. Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Dafür haben mich Christin und Neill heute Nachmittag mit zum Hurling genommen. Es war das Halbfiniale des Tipperary Cups. Unsere Mannschaft hat gewonnen. Dieses Spiel ist insgesamt sehr schnell und noch mehr brutal. Die Spieler, 15 pro Mannschaft, spielen ohne Schutz. Das Höchste der Gefühle ist ein Helm mit Gesichtschutz, diesen tragen aber längst nicht alle Spieler. Jeder Spieler ist zusätzlich ausgestattet mit einem Schläger, dem Hurley, und auf diesem balancieren sie den Ball, beziehungsweise bollzen einfach drauf los. So ein Ball fliegt locker mal eben 50m. Und wenn beim Ausholen der Schlägers mal ein Mann im Weg steht, hat dieser eben Pech gehabt.

Insgesamt also nette, ruhige vier letzte Tage. Ich werde diese Woche endlich mal den Reitsport und die Nachhilfe in Angriff nehmen. Am Mittwoch und Donnerstag bin ich in Dublin auf einer Einführungsveranstaltung und hoffe jemanden zu finden, der mit mir in den Herbstferien reist.
Bis dahin, alles Liebe, Anne.
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Donnerstag, 1. Oktober 2009
4. Die erste Schulwoche
irlandanne, 20:10h
Die irische Schule unterscheidet sich doch in vielen Punkten von der deutschen. Aber wahrscheinlich gehe ich besser chronologisch vor.
Am Dienstag war mein erster Tag in der Schule. Dieser war direkt sehr ungewöhnlich. Nach der ersten Stunde fuhren Tina und ich mit einer Englisch Klasse nach Thurles in die Bücherei und ins nebenangelegene Theater. Zunächst bekamen wir eine Führung durch das Theater, was die Schüler sehr spannend fanden.
Danach zeigte und eine Dame namens Annemarie die Bücherei.
Oben, im ersten Stock, gibt es eine Abteilung, die nur für Stammbaumrecherche zuständig ist. So gibt es dort Einblick in die Volkzählungen von 1909 und 1911. Außerdem hat man Zugang auf fast alle Ausgaben der lokalen Zeitung "Tipperary Star" ab 1900.
Die Zeitungen sind alles auf Mikrofilm. Die Schüler bekamen freie Zeit, das Archiv zu erkunden. Unteranderem gab es zwei Mädchen, die Zwillinge Anita und Amanda, die gerne die Zeitung von Dezember 1995 ansehen wollten. Es stellte sich heraus, dass ihre Mutter am 16. Dezember 1995 mit 28 gestorben ist. Sie ist einfach eines Morgens nicht mehr aufgestanden. Als wir die Todesanzeige gefunden hatten, wurde beiden Mädchen verständlicherweise ganz anders. Das war ein ziemlich beklemmender Moment.
Als wir wieder in der Schule waren, ging es für mich ziemlich aufregend weiter. Eigentlich hätte ich zusammen mit Tina auf eine Fortbildung nach Dublin fahren sollen. Patricia hat mich jedoch gebeten die sonst ausfallenden Stunden zu übernehmen. (Patricia: If she wants to be a teacher, she has to teach.). Zunächst hatte ich 40min das 6. Jahr. Das stellte sich als kein Problem dar, da wir die ganze Stunde nur Hörverständnis übten. Ich spielte eine CD ab und die Schüler versuchten die Antworten zu finden.
Mit dem 5. Jahr musste ich zunächst einen Test schreiben. Zwei Schüler weigerten sich mit zu schreiben, aber die haben dann halt einfach nichts abgegeben. Eine von ihnen war Madga, ein Mädchen, welches ursprünglich aus Polen kommt und eigentlich weder Deutsch noch Englisch spricht. Ich bin mal gespannt, ob sie sich traut irgendwann etwas zu mir zu sagen.
Den Rest der Stunde verbrachte ich damit, die Schüler Fragen zu ihrer Person zu fragen. Zunächst hielt ich mich an einfache Dinge wie: Hast du Geschwister? Hast du ein Haustiert? Und nachher modelierte ich Fragen etwas freier um. Das Problem ist, dass hier keine Grammatik gelernt wird (weder in Englisch noch in Deutsch) und deshalb lernen die Schüler meiner Meinung nach nur stumpf Sätze auswendig und haben eigentlich keine Idee, was sie sagen. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass die Klasse sich langsam mehr traut zu sprechen.
Am nächsten Morgen wartete ich in der Klasse auf Tina. Es war wieder die 5. an der Reihe und sie fragten: "Machst du heute wieder den Unterricht?". Ich musste verneinen. Dann kam jedoch die Schulleiterin in die Klasse, erklärte mir, dass Tinas Auto liegen gebleiben sei und fragte ob ich Unterricht machen könnte. Als ich dieses dann den Schülern sagte, haben sie sich sehr gefreut. :) Wahrscheinlich liegt dies an der unglaublichen strengen Art, die hier sonst an den Tag gelegt wird.
Hier werden übrigens alles Lehrerin mit Miss angesprochen. Das s wird dabei sehr weich ausgesprochen und wird sowohl für Miss als auch für Mrs verwendet. Es ist schon witzig, wenn ich über den Flur gehe, oder durch die Stadt und mich dann die Schüler mit einem "Miss" grüßen.
Am heutigen Donnerstag machte ich zum ersten Mal die Erfahrung, wie es ist, Aussprache zu üben. So bat mich Tina gleich zweimal mit verschiedenen Klassen zu üben. Mit der einen die Farben (gruuuun) und mit der anderen Berufe. Egal wie ich es betone, die Schüler sprechen es genau so nach (Feuer-wehr-mann). Ziemlich witzig.
Hier noch zwei Bilder von meinem Schulweg.
Auch wenn hier vieles anders ist, gewöhne ich mich langsam an den Schulalltag. Ich finde immer eher Aufgaben, die ich erledigen kann.
Morgen gibt es einen Spendenlauf und abends werde ich wohl ins örtliche Hotel zu einem Auftritt der irischen Schülerband gehen. Ich hoffe, ich finde noch einen Mitstreiter, sonst muss ich leider alleine gehen.
Bis dahin,
Alles Liebe,
Anne
Am Dienstag war mein erster Tag in der Schule. Dieser war direkt sehr ungewöhnlich. Nach der ersten Stunde fuhren Tina und ich mit einer Englisch Klasse nach Thurles in die Bücherei und ins nebenangelegene Theater. Zunächst bekamen wir eine Führung durch das Theater, was die Schüler sehr spannend fanden.
Danach zeigte und eine Dame namens Annemarie die Bücherei.

Oben, im ersten Stock, gibt es eine Abteilung, die nur für Stammbaumrecherche zuständig ist. So gibt es dort Einblick in die Volkzählungen von 1909 und 1911. Außerdem hat man Zugang auf fast alle Ausgaben der lokalen Zeitung "Tipperary Star" ab 1900.

Die Zeitungen sind alles auf Mikrofilm. Die Schüler bekamen freie Zeit, das Archiv zu erkunden. Unteranderem gab es zwei Mädchen, die Zwillinge Anita und Amanda, die gerne die Zeitung von Dezember 1995 ansehen wollten. Es stellte sich heraus, dass ihre Mutter am 16. Dezember 1995 mit 28 gestorben ist. Sie ist einfach eines Morgens nicht mehr aufgestanden. Als wir die Todesanzeige gefunden hatten, wurde beiden Mädchen verständlicherweise ganz anders. Das war ein ziemlich beklemmender Moment.
Als wir wieder in der Schule waren, ging es für mich ziemlich aufregend weiter. Eigentlich hätte ich zusammen mit Tina auf eine Fortbildung nach Dublin fahren sollen. Patricia hat mich jedoch gebeten die sonst ausfallenden Stunden zu übernehmen. (Patricia: If she wants to be a teacher, she has to teach.). Zunächst hatte ich 40min das 6. Jahr. Das stellte sich als kein Problem dar, da wir die ganze Stunde nur Hörverständnis übten. Ich spielte eine CD ab und die Schüler versuchten die Antworten zu finden.
Mit dem 5. Jahr musste ich zunächst einen Test schreiben. Zwei Schüler weigerten sich mit zu schreiben, aber die haben dann halt einfach nichts abgegeben. Eine von ihnen war Madga, ein Mädchen, welches ursprünglich aus Polen kommt und eigentlich weder Deutsch noch Englisch spricht. Ich bin mal gespannt, ob sie sich traut irgendwann etwas zu mir zu sagen.
Den Rest der Stunde verbrachte ich damit, die Schüler Fragen zu ihrer Person zu fragen. Zunächst hielt ich mich an einfache Dinge wie: Hast du Geschwister? Hast du ein Haustiert? Und nachher modelierte ich Fragen etwas freier um. Das Problem ist, dass hier keine Grammatik gelernt wird (weder in Englisch noch in Deutsch) und deshalb lernen die Schüler meiner Meinung nach nur stumpf Sätze auswendig und haben eigentlich keine Idee, was sie sagen. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass die Klasse sich langsam mehr traut zu sprechen.
Am nächsten Morgen wartete ich in der Klasse auf Tina. Es war wieder die 5. an der Reihe und sie fragten: "Machst du heute wieder den Unterricht?". Ich musste verneinen. Dann kam jedoch die Schulleiterin in die Klasse, erklärte mir, dass Tinas Auto liegen gebleiben sei und fragte ob ich Unterricht machen könnte. Als ich dieses dann den Schülern sagte, haben sie sich sehr gefreut. :) Wahrscheinlich liegt dies an der unglaublichen strengen Art, die hier sonst an den Tag gelegt wird.
Hier werden übrigens alles Lehrerin mit Miss angesprochen. Das s wird dabei sehr weich ausgesprochen und wird sowohl für Miss als auch für Mrs verwendet. Es ist schon witzig, wenn ich über den Flur gehe, oder durch die Stadt und mich dann die Schüler mit einem "Miss" grüßen.
Am heutigen Donnerstag machte ich zum ersten Mal die Erfahrung, wie es ist, Aussprache zu üben. So bat mich Tina gleich zweimal mit verschiedenen Klassen zu üben. Mit der einen die Farben (gruuuun) und mit der anderen Berufe. Egal wie ich es betone, die Schüler sprechen es genau so nach (Feuer-wehr-mann). Ziemlich witzig.
Hier noch zwei Bilder von meinem Schulweg.


Auch wenn hier vieles anders ist, gewöhne ich mich langsam an den Schulalltag. Ich finde immer eher Aufgaben, die ich erledigen kann.
Morgen gibt es einen Spendenlauf und abends werde ich wohl ins örtliche Hotel zu einem Auftritt der irischen Schülerband gehen. Ich hoffe, ich finde noch einen Mitstreiter, sonst muss ich leider alleine gehen.
Bis dahin,
Alles Liebe,
Anne
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