Montag, 1. Februar 2010
18. Besuch von der Verwandtschaft
irlandanne, 12:29h
Wie von Mama eingefordert kommt jetzt ein neuer Blogg.
Wiedermal verflog die Woche unglaublich schnell. Der Dienstag war wiederum sehr anstrengend. Nicht nur, weil wir an dem Tag 8 Stunden am Stück haben, sondern weil Tina an dem Tag leider krank war und ich alleine unterrichten sollte. Natürlich wurde ich gefragt, ob ich die Stunden unterrichten kann, damit nicht so viel Zeit verloren geht und natürlich habe ich ja gesagt. Die einzige Bedingung war, dass ein zweiter Lehrer mit ins 2nd Year kommen sollte (hatte Tina so angeordnet), da die doch sehr schwierig zu handhaben sind. Im Großen und Ganzen hat alles ganz gut geklappt. Nur leider kam natürlich die Lehrerin, die in Vertretung für die 2nd Years einspringen sollte nicht. Mir war das in dem Moment aber auch zu unangenehm einen Schüler ins Sekretariat zu schicken und nach Verstärkung für mich zu fragen. Da hätte ich viel zu viel Schwäche eingestanden. Im Endeffekt habe ich sie nach kurzem rumbrüllen (ja, ich kann das auch inzwischen und erschrecke mich dabei vor mir selbst) unter Kontrolle gehabt und habe schön unterrichtet. Am Ende des Tages war dann fix und fertig und hab wiedermal überlegt, ob ich wirklich Lehrerin werden will.
Am Mittwochmorgen wurde ich wieder in der Küche verlangt. Geladen waren zum Business-Breakfast 80 Leute, von denen zum Glück aber nur 35 auftauchten. Frühstück an sich ist ja kein Problem, das kenne ich ja von Ruf. Aber Irish Breakfast für so viele Menschen ist schon eine kleine Kunst. Für die, die das Irish Breakfast noch nicht kennen gelernt haben: Dazu gehören gebratene Würstchen, Speck, Eier, Bohnen, geröstete Tomaten und gebratene Pilze. Zum Glück haben wir auf die sonst notwendige Blutwurst verzichtet. :) Alles in allem hat es sehr gut geklappt, nur dass ich den Rest des Tages unglaublich nach Fett gestunken habe.
Am Donnerstag stand der nächste Deutschklub an. Es waren nur 7 Schüler da (sehr zu meiner Freude) und wir hatten unglaublich Spaß zunächst Tier-Bingo zu spielen. Dazu sind wir einmal kurz die gängigen Tiere durchgegangen, von Pferd bis Nashorn war alles dabei. Anschließend haben die Schüler die Wörter in vorbereitete Bingo Felder eingetragen. Ich habe dann immer eine Karte mit einem Tierbild gezogen und die Schüler mussten das Tier auf Deutsch sagen und konnten es dann abhaken, falls es in ihrem Bingo Feld stand. Als Preise gab es Gummibärchen von HAns RIegel BOnn. :) Im zweiten Teil des Deutschklubs spielte ich den Schülern Musik Beispiele vor. Von Beethoven über Rammstein bis zum Fetten Brot war alles dabei. Das hat ihnen sehr gut gefallen.
Am Freitag war ich wiedermal unglaublich froh, dass Freitag war. (Im Lehrerzimmer hört man Freitags immer wieder: Thank God, it’s Friday) und holte Abends meine Cousine Louise vom Bahnhof ab. Wir erkannten uns direkt am Bahnhof, auch wenn wir uns erst einmal zuvor gesehen hatten. Trotz Thomas‘ Meinung sehe ich allerdings nicht ganz so viel Ähnlichkeiten zwischen Louise und mir, jedoch viel Ähnlichkeiten zwischen Hannah und Louise. Den Freitagabend verbrachten wir ziemlich ruhig bei Pilzrisotto, Salat und Kniffel.
Am Samstagvormittag machten wir einen langen Spaziergang durch Templemore. Im Gegensatz zu euch haben wir nämlich echt gutes Wetter hier. Sonne und strahlend blauer Himmel. In der nächsten Woche soll es noch wärmer werden und dafür aber wieder anfangen zu regnen. Aber was solls, was wäre denn Irland ohne Regen?

Den restlichen Samstag verbrachten wir mit Scones backen, Saint Bridget Cross‘ basteln und einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus. Aber zur Beruhigung, der Fuß ist nicht gebrochen wie zunächst befürchtet, sondern die Bänder sind nur gedehnt. Dazu kann ich nur sagen, die irischen Krankenschwestern, Ärzte und sonstiges Personal sind durchgehend super nett gewesen und wir haben nie länger als 15 Minuten irgendwo gewartet. Unglaublich.



Den Sonntag ließen wir ganz ruhig angehen, um wieder Kraft für die kommende Woche zu sammeln. Heute Morgen kommt Louise noch mit in die Schule (Patricia hat ihre Erlaubnis gegeben. :)) und heute Nachmittag setz ich sie wieder in den Zug nach Cork.
Für mich heißt es in dieser Woche wieder viel Arbeit, ich konnte mal wieder nicht nein sagen und habe inzwischen sechs Nachhilfe Stunden pro Woche. Aber in zwei Wochen haben wir schon Mid-Term-Break und spätestens da kann ich mich ausruhen. Was ich genau in den Ferien machen will, habe ich noch nicht richtig überlegt. Ich werde wieder irgendwohin mit Heike fahren und Louise fragt auch schon, ob sie irgendwohin mitkommen kann. Mir fällt schon etwas ein.
Achja, ich habe meinen Laptop wieder! Das Ganze hat etwas länger gedauert. Insgesamt war ich bestimmt fünfmal bei Larry Bourke, dem örtlichen Medien-Menschen. Zwei Besuche brauchte ich alleine ihn davon zu überzeugen meinen Laptop überhaupt einmal anzusehen. Larry arbeitet nicht gerne mit Frauen (die haben eh keine Ahnung von Technik). Aber mit Charme und mehrmaligen Betonen, dass ich an Our Lady’s arbeite und Seamus Bourke (ein Lehrer unserer Schule) mich schickt, willigte er schließlich ein, sich den Laptop anzusehen. Ich bestellte darauf hin einen neuen Lüfter im Internet und er meinte, kein Problem, am nächsten Tag könne ich ihn abholen. Gesagt getan, ich fuhr einen Tag später wieder hin. Larry tat es unglaublich Leid, aber mein Laptop stellte sich wesentlich schwieriger raus, als er gedachte hätte und fragte daraufhin mich, wie man ihn denn auseinander bauen würde. Ich hatte es vorher schon im Internet nachgelesen (ich hatte den Laptop ja schon halb auseinander gebaut) und hab es ihm erklärt und dachte mir dabei – wenn der das nicht kann, wieso mach ich es nicht selber? Nun gut mit noch einem Fehlversuch den Laptop abzuholen konnte ich ihn schließlich am Samstag repariert zurück kriegen. Aber nur nachdem Larry eine halbe Stunde erzählte, wie schwierig dieser Laptop ist. Schön war auch: „Auf welcher Sprache ist der eigentlich? Französisch?“ „Nein, Deutsch.“ „Ahhhh, Herunterfahren ist ein ganz schön langes Wort auf Deutsch.“ . Lange Rede kurzer Sinn, mein Lüfter ist wieder heile und jetzt werde ich versuchen die Software Probleme in Griff zu bekommen.
Nun bin ich gespannt darauf, was die nächste Woche bringt und freue mich wieder neue Seiten des schrulligen irischen Lebens kennen zu lernen.
Ich wünsch alles Gute,
Good Luck,
Anne
Wiedermal verflog die Woche unglaublich schnell. Der Dienstag war wiederum sehr anstrengend. Nicht nur, weil wir an dem Tag 8 Stunden am Stück haben, sondern weil Tina an dem Tag leider krank war und ich alleine unterrichten sollte. Natürlich wurde ich gefragt, ob ich die Stunden unterrichten kann, damit nicht so viel Zeit verloren geht und natürlich habe ich ja gesagt. Die einzige Bedingung war, dass ein zweiter Lehrer mit ins 2nd Year kommen sollte (hatte Tina so angeordnet), da die doch sehr schwierig zu handhaben sind. Im Großen und Ganzen hat alles ganz gut geklappt. Nur leider kam natürlich die Lehrerin, die in Vertretung für die 2nd Years einspringen sollte nicht. Mir war das in dem Moment aber auch zu unangenehm einen Schüler ins Sekretariat zu schicken und nach Verstärkung für mich zu fragen. Da hätte ich viel zu viel Schwäche eingestanden. Im Endeffekt habe ich sie nach kurzem rumbrüllen (ja, ich kann das auch inzwischen und erschrecke mich dabei vor mir selbst) unter Kontrolle gehabt und habe schön unterrichtet. Am Ende des Tages war dann fix und fertig und hab wiedermal überlegt, ob ich wirklich Lehrerin werden will.
Am Mittwochmorgen wurde ich wieder in der Küche verlangt. Geladen waren zum Business-Breakfast 80 Leute, von denen zum Glück aber nur 35 auftauchten. Frühstück an sich ist ja kein Problem, das kenne ich ja von Ruf. Aber Irish Breakfast für so viele Menschen ist schon eine kleine Kunst. Für die, die das Irish Breakfast noch nicht kennen gelernt haben: Dazu gehören gebratene Würstchen, Speck, Eier, Bohnen, geröstete Tomaten und gebratene Pilze. Zum Glück haben wir auf die sonst notwendige Blutwurst verzichtet. :) Alles in allem hat es sehr gut geklappt, nur dass ich den Rest des Tages unglaublich nach Fett gestunken habe.
Am Donnerstag stand der nächste Deutschklub an. Es waren nur 7 Schüler da (sehr zu meiner Freude) und wir hatten unglaublich Spaß zunächst Tier-Bingo zu spielen. Dazu sind wir einmal kurz die gängigen Tiere durchgegangen, von Pferd bis Nashorn war alles dabei. Anschließend haben die Schüler die Wörter in vorbereitete Bingo Felder eingetragen. Ich habe dann immer eine Karte mit einem Tierbild gezogen und die Schüler mussten das Tier auf Deutsch sagen und konnten es dann abhaken, falls es in ihrem Bingo Feld stand. Als Preise gab es Gummibärchen von HAns RIegel BOnn. :) Im zweiten Teil des Deutschklubs spielte ich den Schülern Musik Beispiele vor. Von Beethoven über Rammstein bis zum Fetten Brot war alles dabei. Das hat ihnen sehr gut gefallen.
Am Freitag war ich wiedermal unglaublich froh, dass Freitag war. (Im Lehrerzimmer hört man Freitags immer wieder: Thank God, it’s Friday) und holte Abends meine Cousine Louise vom Bahnhof ab. Wir erkannten uns direkt am Bahnhof, auch wenn wir uns erst einmal zuvor gesehen hatten. Trotz Thomas‘ Meinung sehe ich allerdings nicht ganz so viel Ähnlichkeiten zwischen Louise und mir, jedoch viel Ähnlichkeiten zwischen Hannah und Louise. Den Freitagabend verbrachten wir ziemlich ruhig bei Pilzrisotto, Salat und Kniffel.
Am Samstagvormittag machten wir einen langen Spaziergang durch Templemore. Im Gegensatz zu euch haben wir nämlich echt gutes Wetter hier. Sonne und strahlend blauer Himmel. In der nächsten Woche soll es noch wärmer werden und dafür aber wieder anfangen zu regnen. Aber was solls, was wäre denn Irland ohne Regen?

Den restlichen Samstag verbrachten wir mit Scones backen, Saint Bridget Cross‘ basteln und einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus. Aber zur Beruhigung, der Fuß ist nicht gebrochen wie zunächst befürchtet, sondern die Bänder sind nur gedehnt. Dazu kann ich nur sagen, die irischen Krankenschwestern, Ärzte und sonstiges Personal sind durchgehend super nett gewesen und wir haben nie länger als 15 Minuten irgendwo gewartet. Unglaublich.



Den Sonntag ließen wir ganz ruhig angehen, um wieder Kraft für die kommende Woche zu sammeln. Heute Morgen kommt Louise noch mit in die Schule (Patricia hat ihre Erlaubnis gegeben. :)) und heute Nachmittag setz ich sie wieder in den Zug nach Cork.
Für mich heißt es in dieser Woche wieder viel Arbeit, ich konnte mal wieder nicht nein sagen und habe inzwischen sechs Nachhilfe Stunden pro Woche. Aber in zwei Wochen haben wir schon Mid-Term-Break und spätestens da kann ich mich ausruhen. Was ich genau in den Ferien machen will, habe ich noch nicht richtig überlegt. Ich werde wieder irgendwohin mit Heike fahren und Louise fragt auch schon, ob sie irgendwohin mitkommen kann. Mir fällt schon etwas ein.
Achja, ich habe meinen Laptop wieder! Das Ganze hat etwas länger gedauert. Insgesamt war ich bestimmt fünfmal bei Larry Bourke, dem örtlichen Medien-Menschen. Zwei Besuche brauchte ich alleine ihn davon zu überzeugen meinen Laptop überhaupt einmal anzusehen. Larry arbeitet nicht gerne mit Frauen (die haben eh keine Ahnung von Technik). Aber mit Charme und mehrmaligen Betonen, dass ich an Our Lady’s arbeite und Seamus Bourke (ein Lehrer unserer Schule) mich schickt, willigte er schließlich ein, sich den Laptop anzusehen. Ich bestellte darauf hin einen neuen Lüfter im Internet und er meinte, kein Problem, am nächsten Tag könne ich ihn abholen. Gesagt getan, ich fuhr einen Tag später wieder hin. Larry tat es unglaublich Leid, aber mein Laptop stellte sich wesentlich schwieriger raus, als er gedachte hätte und fragte daraufhin mich, wie man ihn denn auseinander bauen würde. Ich hatte es vorher schon im Internet nachgelesen (ich hatte den Laptop ja schon halb auseinander gebaut) und hab es ihm erklärt und dachte mir dabei – wenn der das nicht kann, wieso mach ich es nicht selber? Nun gut mit noch einem Fehlversuch den Laptop abzuholen konnte ich ihn schließlich am Samstag repariert zurück kriegen. Aber nur nachdem Larry eine halbe Stunde erzählte, wie schwierig dieser Laptop ist. Schön war auch: „Auf welcher Sprache ist der eigentlich? Französisch?“ „Nein, Deutsch.“ „Ahhhh, Herunterfahren ist ein ganz schön langes Wort auf Deutsch.“ . Lange Rede kurzer Sinn, mein Lüfter ist wieder heile und jetzt werde ich versuchen die Software Probleme in Griff zu bekommen.
Nun bin ich gespannt darauf, was die nächste Woche bringt und freue mich wieder neue Seiten des schrulligen irischen Lebens kennen zu lernen.
Ich wünsch alles Gute,
Good Luck,
Anne
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ti.mo,
Montag, 1. Februar 2010, 13:14
winterchaos..
hmmm das frühstück hört sich aber lecker an... und auch sonst klingt alles wunderbar. dafür haben wir hier aber schnee!
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