Montag, 16. November 2009
11. Musical und Debattieren
Eine sehr anstrengende Woche ist gestern zu Ende gegangen. Ich werde mir Mühe geben, diese zusammenzufassen.

Letzten Sonntag bin ich mit Sarah nach Limerick zum Einkaufen gefahren. Ja, man muss hier mindestens eine Stunde mit dem Auto fahren, um zu guten Geschäften zu kommen. Ich habe dort begonnen Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Ich weiß, ich bin früh dran.

Am Montag bin ich trotz meines freien Tages in der Schule gewesen. Zuvor erledigte ich jedoch den Einkauf für das anstehende Backen. Es erinnerte mich sehr an meine Tätigkeit bei Ruf. 8kg Butter in einen Wagen zu legen ist immer ein Vergnügen. In der Schule angekommen traf ich mich mit Tina begann die Deutsch Debatte vorzubereiten.

Vielleicht sollte ich zunächst erklären, was es mit dem Debattier Wettbewerb auf sich hat. Das Goethe Institut, mit Sitz in Dublin, veranstaltet jedes Jahr einen Debattier Wettbewerb. Anmelden kann sich jede Schule. Es ist ein KO Verfahren mit dem Finale im März. In der ersten Runde treten wir gegen eine Jungenschule, das CBS, in Thurles an. Unsere Schüler wollen unbedingt gewinnen, da das CBS unsere Schule immer im Hurling schlägt. Das Thema lautet: „Das Übergangsjahr ist Zeitverschwendung“. Wir müssen diese These gegen unserer Überzeugung unterstützen. Aber was tut man nicht alles für einen Wettbewerb?

http://www.goethe.de/ins/ie/dub/lhr/de4793803.htm

Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Schüler hier in Irland nicht denken können. Alles wird für sie übernommen. Demnach können die Schüler auch keine Informationsrecherche betreiben, geschweige denn Argumente für eine Rede zusammenstellen. Das blieb dann alles an Tina und mir hängen, was zahlreiche Überstunden diese Woche zur Folge hatte.

Inzwischen laufen die Reden sogar so gut, dass wir Angst haben zu gewinnen, denn dann müssten wir uns ja für die nächste Runde wieder so viel Arbeit machen.

Zurück zum Wochenbeginn. Der Dienstag und der Mittwoch liefen bis auf zusätzliche Stunden alle gut. Am Mittwoch knallten Tina und ich ein wenig auf Grund von Überarbeitung zusammen, auch das ist vergessen und vorbei.

Mittwochabend gab ich meine erste Unterrichtsstunde für Oscar. Oscar ist der Bruder zweier Schüler von mir und möchte unbedingt Deutsch lernen. Er ist acht Jahr alt und wird auf Grund von Krankheiten komplett zu Hause unterrichtet. Da aber alle in seiner Familie Deutsch sprechen (sie haben Deutsche Verwandte), möchte er unbedingt mithalten können. So komme ich als seine zweite Lehrerin ins Spiel. Ich bin gespannt, wie das funktionieren wird, in den nächsten Wochen.

Donnerstagmorgen ging dann das Backen für das Musical los. Von neun Uhr morgens an, bis nachmittags buken wir Scones, Queen Cakes, Apple Tarte und Nussecken. Bis auf eine sehr nervöse Hauswirtschaftslehrerin lief alles gut. Abends trafen wir uns wieder in der Schule, um das Essen zu verteilen und zu spülen. Gegen halb Elf waren wir fertig und ich lies mich von Aisling und Sarah übereden, noch zu Polly’s zu gehen. Es war ganz nett. Die Polizisten hatten gerade ihre Stationen für das nächste Jahr erfahren und feierten ausgelassen.



Am Freitagmorgen wurde zunächst gebacken. Um elf Uhr jedoch machten wir eine Pause, um das Musical anzusehen. Es war unglaublich, wie viele von unseren Schülern so gut singen können. Wiederrum war ich von der Disziplin der Schule erstaunt. Zum Beispiel, als das Musical zu Ende war, wurde Stufe für Stufe aufgerufen, die die Halle verlassen durften.
Nachmittags wurde wieder, wie die anderen Tage auch, für die Debatte geübt. Anschließend düste ich kurz nach Hause. Nach einer kurzen Pause begab ich mich auf den Weg nach Thurles, zu einer meiner Nachhilfeschülerinnen: Yvonne. Sie verzweifelt sehr an den Fällen, was ich gut nachvollziehen kann. Später ging es dann wieder in die Schule um für das Musical zu helfen.

Am Samstag fuhren Tina und ich schon um sieben Uhr zu der Konferenz der Gesellschaft der Deutschlehrer nach Dublin. Sie fand im Trinity College statt. Das war alles ziemlich interessant und eine unserer Schülerinnen bekam sogar einen Preis überreicht. Lorraine schrieb einen Artikel über ihre Erfahrungen mit dem Deutsch Unterricht in der Grundschule. Selbst unsere Schulleiterin machte sich auf den weiten Weg nach Dublin, um bei der Preisverleihung dabei zu sein. Nachdem ich Abends um acht endlich zu Hause angekommen war, viel ich nur noch ins Bett.



Gestern war dann schon wieder der Debattierwettbewerb an der Reihe. Wir trafen uns von zehn bis eins in der Schule. So langsam kann ich alle Reden mitsprechen.

Im Großen und Ganzen kann ich sagen: Es war eine anstrengende Woche, die aber auch durchaus ihre guten Seiten hatte. Zurzeit regnet es hier entweder oder es friert- merkwürdiges Wetter. Die Nachhilfe ist gut angelaufen, aber vier Nachhilfeschüler pro Woche reichen jetzt auch dicke. Bei dem Geld, was die mir zahlen muss ich mich ja auch ziemlich anstrengen und mich gut vorbereiten. Dienstag findet die Debatte statt und Mittwoch kommt dann schon Timo angereist. Ich kann also sagen: Ein Ereignis jagt das nächste.

In diesem Sinne-
bis bald,

Anne

P.S. Hier noch der Mid Term Newsletter. Ihr findet mich dort auch.
midtermnewsletter (pdf, 1,101 KB)

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jawohl ja
das wohl schönste ereignis der nächsten zeit: timo kommt!
ich hab auch schon gummibärchen und schokolade gekauft...

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